16 Jahre lang leitete Claus Weselsky die Geschicke der Lokführergewerkschaft GDL – und brachte Fahrgäste und die Deutsche Bahn oft zur Verzweiflung. Nun wählt die Gewerkschaft seinen Nachfolger.
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Die letzte Generalversammlung des Chefs der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, hat begonnen. Das höchste Gremium der Gewerkschaft tagt bis Donnerstag in der sächsischen Landeshauptstadt und wählt dabei auch einen neuen Vorstand. Weselsky, der die Organisation 16 Jahre lang geführt hat, tritt bei der für Dienstag angesetzten Wahl nicht erneut an.
Er geht in den Ruhestand, bleibt aber stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Beamtenbunds (dbb), der Dachorganisation, in der auch die GDL Mitglied ist. Weselskys designierter Nachfolger bei der Lokführergewerkschaft ist der bisherige stellvertretende Bundesvorsitzende, Mario Reiß.
Die Arbeitssitzungen der Generalversammlung haben bereits begonnen. Für den Mittwoch hat die Gewerkschaft zum für die Presse öffentlichen Teil des Treffens eingeladen. Ab dann soll die Amtszeit des neuen Vorsitzenden Reiß beginnen.
Bekannt für markige Sprüche
Der 65 Jahre alte Weselsky führte seine Gewerkschaft stets in langwierige und heftige Tarifauseinandersetzungen mit der Deutschen Bahn. Mit zahlreichen Arbeitskämpfen legte er den Bahnverkehr in Deutschland oft tagelang lahm. Seine markigen Sprüche und verbalen Angriffe auf das Management und die Politik sind berüchtigt.
Die GDL konkurriert mit der deutlich größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bei der Bahn um Mitglieder. Weselskys Angriffe zielten oft auch auf das sogenannte Tarifeinheitsgesetz, das dafür sorgt, dass bei einem Betrieb mit mehreren Gewerkschaften nur die Tarifverträge der mitgliederstärkeren Arbeitnehmervertretung angewendet werden. Bei der Bahn ist das in der Regel die EVG.
Als Begründung für den rauen Ton während der Tarifrunden verwies Weselsky deshalb häufig auf das aus seinen Augen ungerechte Gesetz.
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dpa