Der Hamburger Hauptbahnhof ist ein Kriminalitätsschwerpunkt. Mit einem Waffen- und Alkoholverbot und verstärkter Polizeipräsenz wird dagegen vorgegangen. Bald gibt es auch mehr Videoüberwachung.
27 neue Videokameras sollen künftig für mehr Sicherheit am Hamburger Hauptbahnhof sorgen. 19 starr ausgerichtete und 8 schwenk- und zoombare Kameras werden nach Angaben der Innenbehörde vor dem Bahnhof auf dem Hachmann- und Heidi-Kabel-Platz installiert. Innensenator Andy Grote (SPD) und Polizeipräsident Falk Schnabel wollen in der kommenden Woche den Startschuss für die Videoüberwachung geben.
Die Bilder der Kameras sollen den Angaben zufolge in einem eigens dafür eingerichteten Raum im Polizeikommissariat 11 auf dem Steindamm zusammenlaufen und gesichtet werden. Perspektivisch sei auch in diesem Bereich eine intelligente Videoüberwachung vorgesehen – wie bereits auf dem nahegelegenen Hansaplatz in St. Georg, hieß es. Dort werden seit Sommer vergangenen Jahres die Bewegungen der von den Kameras erfassten Personen mittels IT hinsichtlich atypischer Muster wie Tritte, Schläge oder Schubsen analysiert.
In Hamburg wird die Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten bereits seit 2016 ausgebaut: zunächst an der Reeperbahn, dann am Jungfernstieg und zuletzt auf dem Hansaplatz.
Um die Sicherheit an Deutschlands größtem Fernbahnhof zu erhöhen, patrouillieren seit Frühjahr vergangenen Jahres am Hauptbahnhof sogenannte “Quattro-Streifen” von Hamburger Polizei, Bundespolizei, DB Sicherheit und Hochbahnwache. In diesem Jahr wurden bei den gemeinsamen Streifen laut Behörde bis Ende Juni bereits mehr als 330 Strafanzeigen gestellt, in 1.680 Fällen das Hausrecht durchgesetzt und mehr als 7.000 Personen überprüft. Seit Oktober vergangenen Jahres gilt rund um den Hauptbahnhof zudem ein Waffen-, seit April dieses Jahres auch ein Alkoholverbot.
Nach Angaben der Innenbehörde zeigen die Maßnahmen Wirkung. “Seit Herbst 2023 ist bereits ein leichter Rückgang der Kriminalitätsbelastung im Hauptbahnhof zu verzeichnen”, sagte ein Sprecher. “Um diesen Trend fortzuführen, setzen wir weiterhin auf ein nachhaltiges, intensives sowie geschlossenes Vorgehen der Sicherheitspartner.”
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dpa / EVN