Nach starker Bremsung von Regionalzug: Ermittlungen konzentrieren sich auf Lokführer


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PLOCHINGEN | Nach der starken Bremsung einer Regionalbahn nahe Stuttgart und der damit verbundenen Rauchentwicklung konzentrieren sich die Ermittlungen unter anderem auf den Lokführer.

Es könne derzeit ausgeschlossen werden, dass etwa ein Passagier die Notbremse gezogen habe, sagte ein Sprecher der Bundespolizei am Sonntag. Auch sei niemand auf die Gleise gelaufen. Die Bundespolizei ermittelt wegen des Verdachts der Gefährdung des Bahnverkehrs.

Bei dem Vorfall am Freitagabend auf der Bahnstrecke bei Plochingen im Landkreis Esslingen wurden den Angaben zufolge zwei Menschen leicht verletzt. Rettungskräfte versorgten die Verletzten noch vor Ort. Die rund 300 Fahrgäste wurden aus dem Zug evakuiert. Durch die starke Bremsung – bei der es sich um eine Zwangsbremsung gehandelt haben soll, wurde auch eine Oberleitung beschädigt.

Durch die Sperrung der Bahnstrecken nach Wendlingen und Göppingen kam es zu Verspätungen und Zugausfällen, wie die S-Bahn Stuttgart und DB Region Baden-Württemberg mitteilten.

Die Gründe für die starke Bremsung waren zunächst unklar, laut Polizeiangaben vom Samstag wird aber von menschlichem Versagen ausgegangen. Um die genaue Ursache zu klären, werden weiter Spuren gesichert und Zeuginnen und Zeugen vernommen. Aus ermittlungstaktischen Gründen könne man jedoch keine weiteren Angaben zum Stand der Ermittlungen machen, erklärte der Sprecher am Sonntag.

Laut dem Bundespolizeisprecher stehe die Rauchentwicklung in direktem Zusammenhang mit der Bremsung. Woher der Rauch jedoch genau kam, sei derzeit Gegenstand der Ermittlungen.

Wie hoch der entstandene Schaden an der Regionalbahn und der Oberleitung ausfiel, blieb am Wochenende zunächst unklar. Der Sprecher der Bundespolizei erwartet erste Schätzungen Anfang der Woche.


dpa / EVN