BERLIN / HANAU / FULDA | Mit einem ganzen Bündel an Baumaßnahmen will die Bahn die Zugstrecke zwischen Hanau und Fulda instandsetzen. Fahrgäste müssen längere Fahrtzeiten in Kauf nehmen oder teils auf Busse ausweichen.
Angesichts umfangreicher Instandsetzungsarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Hanau und Fulda müssen sich Fahrgäste für rund zweieinhalb Monate auf Einschränkungen einstellen. Die Arbeiten sollen gebündelt vom 22. März bis 7. Juni stattfinden und betreffen 22 Kilometer Gleise sowie 49 Weichen, wie die Deutsche Bahn am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die Kosten der Infrastrukturmaßnahmen im Kinzigtal belaufen sich demnach auf rund 50 Millionen Euro.
Mit der Bündelung der Arbeiten sollten die Auswirkungen auf die Fahrgäste so gering wie möglich gehalten werden, erklärte das Unternehmen. Im nördlichen Streckenbereich von Steinau an der Straße bis Fulda würden parallel 38 verschiedene Bauvorhaben umgesetzt, und auf dem Südabschnitt von Hanau bis Bad Soden-Salmünster seien es weitere 24 Projekte und Arbeiten für den Streckenausbau zwischen Hanau und Gelnhausen.
Schwerpunkt der Schienen- und Weichen-Erneuerung seien die Bereiche zwischen Hanau–Wolfgang und Langenselbold, Fulda, Flieden und Neuhof sowie in Gelnhausen und Steinau an der Straße. Hinzu kämen die Gründung zahlreicher Oberleitungsmasten und Oberleitungsarbeiten im Bereich des Bahnhofs Gelnhausen. Außerdem soll die Baugrube für die neue Personenunterführung im Bahnhof Gelnhausen vorbereitet werden. Hinzu kommt die Erneuerung von rund 1,5 Kilometern Gleisen und der Einbau neuer Weichen in Hasselroth–Niedermittlau sowie Gelnhausen in Vorbereitung des viergleisigen Ausbaus der Strecke.
Da die Gleise teils baubedingt gesperrt werden müssten, könnten die Züge während der Arbeiten nicht regulär fahren – daher sei ein umfassendes Verkehrskonzept entwickelt worden. Im Nahverkehr können die Bahnen demnach je nach Bauphase eingleisig über die Strecke fahren. Vor allem an den Wochenenden, über Ostern und nachts würden für Regionalzüge ersatzweise Busse eingesetzt. Fern- und Güterzüge würden während des Bauzeitraums über alternative Routen umgeleitet.
Betroffen von Einschränkungen sind während des Bauzeitraums die Linien RE5 (Frankfurt–Bebra), RE50 (Frankfurt–Fulda) und RB51 (Frankfurt–Wächtersbach), allerdings nicht immer im gleichen Ausmaß. Wo immer möglich würden die Arbeiten so erledigt, dass die Regionalzüge montags bis freitags tagsüber verschiedene Streckenabschnitte über ein Gleis befahren können. Es werde aber auch zu Vollsperrungen der Strecke kommen. Dafür würden möglichst nächtliche Zugpausen, Wochenenden und Ferienzeiten genutzt. So sei über die Ostertage eine Sperrung der Strecke erforderlich. Informationen zu dem Umleitungs- und Ersatzkonzept sollen sukzessive in den Auskunftsmedien der Bahn hinterlegt werden.
Durch die Umleitung von ICE- und IC-Züge verzögere sich die Fahrzeit zudem je nach Verbindung zeitweise um 30 bis zu 110 Minuten, hieß es.
dpa / EVN