Spatenstich für Erweiterung des neuen Cottbuser ICE-Instandhaltungswerks


COTTBUS | Nur wenige Wochen nach dem Start des neuen ICE-Instandhaltungswerks der Deutschen Bahn (DB) in Cottbus sind die Weichen für eine Erweiterung des Großprojektes gestellt worden.

Für eine zweite Halle erfolgte am Montag der symbolische erste Spatenstich. Mit der über 500 Meter langen, viergleisigen Halle soll das modernste und größte Instandhaltungswerk der DB vervollständigt werden. Zusammen mit einer Lackierstraße soll die Halle 2026 in Betrieb gehen. Damit stehen dem Unternehmen dann vier Jahre nach Baubeginn volle Kapazitäten für die Instandhaltung der ICE 4-Flotte zur Verfügung.

In der neuen Halle sollen ICE-Züge auf vier Gleisen in voller Länge zur Instandhaltung einfahren können – auch mithilfe innovativer Technologien wie Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen), die Inhalte über dem Sichtfeld des Nutzers und in der realen Welt einblenden. Über Apps für die Materialwirtschaft und elektrisch angetriebene Materialzüge können die ICEs den Angaben nach deutlich schneller instandgehalten werden als in anderen Werken. Dort werden sie bislang für eine Revision geteilt und aufwendig rangiert.

Den ICE 4 bezeichnet die Bahn als Rückgrat des Fernverkehrs. Bis zum Jahr 2025 wird die ICE 4-Flotte laut Bahn auf 137 Züge anwachsen. Bis Ende des Jahrzehnts sollen rund 450 ICE-Züge unterschiedlicher Baureihen auf der Schiene unterwegs sein. Für mehr Züge braucht die Deutsche Bahn nach eigenen Angaben auch mehr Kapazität in der Instandhaltung.

Das Werk ist eines der wichtigsten Vorhaben zur Stärkung der Lausitzer Kohleregion und wird über das Strukturstärkungsgesetz des Bundes finanziert. Im Januar wurde die erste, zweigleisige Werkshalle in Cottbus im Beisein von Kanzler Olaf Scholz (SPD) in Betrieb genommen. Dort werden die Züge zum Teil demontiert und schwere Teile wie Fahrmotoren oder Drehgestelle ausgetauscht. Das geht innerhalb von rund zwei Wochen – nach Bahnangaben so schnell wie in keinem anderen Werk.


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dpa / EVN