TRIER | Die Eifelstrecke zwischen Trier und Köln ist für viele die wichtigste Anbindung an den Schienenverkehr. Mehr als 20 Unternehmen fordern jetzt deren Ausbau. Darunter bekannte Namen.
Mehr als 20 Unternehmen fordern in einem neu gegründeten Bündnis den zweigleisigen Ausbau der Eifelstrecke zwischen Trier-Ehrang und Hürth bei Köln. Die gut 160 Kilometer lange Strecke sei für die Region die wichtigste Anbindung an den Schienenverkehr, teilte das Bündnis zum Ausbau der Eifelstrecke am Montag in Trier mit. Da die Bahnstrecke größtenteils eingleisig verlaufe, könne sie ihr Potenzial nicht entfalten. Der Ausbau sei unter anderem wichtig, um den Güterverkehr auf der Schiene zu stärken – und um die Region besser erreichbar zu machen, hieß es.
Bei dem Hochwasser im Juli 2021 war die Bahnstrecke stark beschädigt worden. Seitdem laufen Reparaturarbeiten, noch sind nicht alle Streckenabschnitte befahrbar. Parallel zu den Arbeiten laufen die Vorbereitungen für eine Elektrifizierung der Eifelstrecke bis Ende 2026.
In einem ersten Schritt gehe es um einen zweigleisigen Ausbau von rund zehn Kilometern über die Strecke verteilt, um Ausweichmöglichkeiten im Begegnungsverkehr zu haben, sagte vom Bündnis Rüdiger Meurer von der Molkerei Arla Foods. Damit sei ein Güterzug pro Stunde möglich. Der komplette Ausbau könnte bis 2038 realisierbar sein, sagte Meurer. Bisher wird die Strecke nicht für Güterverkehr genutzt.
“Wir fordern die Politik jetzt auf zu handeln”, sagte Marcus Schumacher vom Gerolsteiner Brunnen. Der zweigleisige Ausbau der Eifelstrecke sei “eine notwendige Voraussetzung”, um Transporte von der Straße auf die Schiene zu verlagern und so gesetzte Klimaziele zu erreichen. Zu weiteren Unternehmen im Bündnis gehören unter anderem die Bitburger Braugruppe, das Moselstahlwerk, Logistikunternehmen und der Hafen Trier.
Der Ausbau sei auch wichtig, um die Eifel als Wohnort, Wirtschaftsstandort und Erholungsregion zu stärken, teilte das Bündnis mit. Der Bahnverkehr erlebe wegen der hohen Spritpreise und des 49-Euro-Tickets “einen steigenden Zuspruch” in der Bevölkerung. “Für die Eifelstrecke bedeutet dies allerdings, dass die Kapazitätsgrenze bald erreicht wird.” Bereits vor dem Hochwasser habe die Auslastung der Gesamtstrecke bei 90 bis 95 Prozent gelegen.
Die Reisedauer auf der Strecke von Köln nach Trier könne nach Fertigstellung der Elektrifizierung und einigen zweigleisigen Ausbauten um eine halbe Stunde sinken, hieß es. Durch eine fast vollständige Zweigleisigkeit außerhalb von Tunneln sei eine weitere Reduzierung um 15 Minuten möglich. Das sei für Touristen, aber auch Pendler wichtig.
Das Bündnis kündigte an, über seine Forderungen Gespräche mit der Kommunal- und Landespolitik führen zu wollen. Über Kosten konnte das Bündnis keine Angaben machen.
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dpa