BERLIN / FRANKFURT AM MAIN | Ermittler der Berliner Polizei und Bundespolizei sind am Donnerstagmorgen gegen Mitglieder einer kriminellen Sprayergruppierung in Berlin und Frankfurt am Main vorgegangen.
Der Gruppierung wird eine Vielzahl von Sachbeschädigungen vorgeworfen. Die Verdächtigen sollen eine S-Bahn blockiert, mit Graffiti für ein Musikvideo besprüht und mindestens 60.000 Euro Schaden verursacht haben.
Laut Staatsanwaltschaft wurde bereits seit 2021 gegen acht tatverdächtige Männer im Alter von 26 bis 35 Jahren sowie gegen weitere bislang unbekannte Beschuldigte wegen des Verdachts der gemeinschädlichen Sachbeschädigung ermittelt.
Am S-Bahnhof Yorckstraße sollen die Sprayer eine Bahn an der Weiterfahrt gehindert haben, um einen Waggon großflächig zu besprühen. Die Schmiererei wurde den Angaben zufolge unter anderem als Hintergrund für ein Musikvideo aufgezeichnet, das die Gruppe später auf einer Videoplattform veröffentlichte.
Ebenfalls zur Aufnahme solcher Videos sollen die Sprayer im Schwimmresort Tropical Islands (Landkreis Dahme-Spreewald) Geländer und Mülleimer beschmiert haben. Im Bahnhof Halensee versahen sie eine Wand mit Schriftzügen und besprühten einen Wagen am U-Bahnhof Gleisdreieck und ein Wartehäuschen am S-Bahnhof Schönfließ.
In Berlin wurden am Donnerstag elf Wohnungen und zwei Geschäftsräume durchsucht, in Frankfurt am Main eine Wohnung. 190 Polizisten und drei Spürhunde waren im Einsatz. Die Polizei beschlagnahmte umfangreiche Beweismittel, darunter Sprühdosen, Bilder der Graffitis, Schlüssel der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG). In Frankfurt wollten die Ermittler insbesondere Videorohdaten sicherstellen. Dort soll der Administrator des Unternehmens wohnen, das für die Gruppe die Videos produziert.
dpa / EVN