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DÜSSELDORF | Ein Aufruf der Bahngewerkschaft GDL zu einem zwölfstündigen Warnstreik an diesem Samstag trifft in Nordrhein-Westfalen elf Zuglinien des Bahnkonzerns Transdev. Auch in Niedersachsen kommt es zu Auswirkungen.
Der Warnstreik solle von 02.30 am frühen Morgen bis 14.30 Uhr dauern, wie die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am Donnerstagabend mitteilte. Der Ausstand wird nach jetzigem Stand die NordWestBahn, die Rhein-Ruhrbahn sowie die S-Bahn in und um Hannover beeinträchtigen. Neben Lokführern sind auch Zugbegleiter, Werkstattmitarbeiter und Disponenten aufgerufen, sich zu beteiligen.
Betroffen seien in NRW vier Linien der NordWestBahn mit Schwerpunkt Paderborn und Bielefeld (RB 74, 75, 84, 85), vier Linien der Rhein-Ruhrbahn am Niederrhein und von Essen nach Coesfeld (RE 10, 14, RB 31, RE 44), die Regionalbahn Köln–Mainz RB 26 sowie die S-Bahn-Verbindungen rund um und in Richtung Hannover.
Transdev und GDL verhandeln bereits seit einigen Monaten. Die zweite Verhandlungsrunde fand am 13. Oktober in Berlin statt. Nach Angaben der GDL bot die Arbeitgeberseite zuletzt eine Entgelterhöhung in Höhe von elf Prozent über eine Laufzeit von 24 Monaten. Die Gewerkschaft verlangt eine Entgelterhöhung von 555 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und eine Absenkung der Wochenarbeitszeit.
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Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky sagte, nur durch bessere Arbeitsbedingungen könnten Eisenbahnerberufe wieder attraktiver gestaltet werden. “Es gab kein Angebot zur Arbeitszeitabsenkung, kein Angebot zu kürzeren Schichtfolgen, kein Angebot zu längeren Ruhetagen und kein Angebot zur Verbesserung der betrieblichen Altersvorsorge.”
Eine Sprecherin der Transdev Hannover GmbH zeigte sich in einer Mitteilung überrascht über die Streikankündigung. “Wir haben bereits zweimal verhandelt und jeweils aus unserer Sicht mehr als akzeptable Angebote vorgelegt”, teilte die Sprecherin mit. Die Forderungen der GDL beliefen sich nach Transdev-Berechnungen auf eine Steigerung von etwa 53 Prozent. Darin sei auch eine Forderung nach einer 35-Stunden-Woche enthalten, die angesichts des Fachkräftemangels in der Branche nicht umsetzbar sei, teilte die Sprecherin weiter mit.
dpa / EVN