MEXICO-STADT | Nach mehreren Unfällen von Migranten hat Mexikos größtes Transportunternehmen im Schienenverkehr den Betrieb weitgehend eingestellt.
In den vergangenen Tagen seien etwa ein halbes Dutzend Menschen auf den Zugstrecken in Richtung US-Grenze verletzt worden oder ums Leben gekommen, begründete das Unternehmen Grupo México seine Entscheidung am Dienstag. Die Migranten, darunter Familien mit Kindern, besteigen die Züge als blinde Passagiere, um durch Mexiko nordwärts zu reisen.
Mindestens 4300 Migranten befinden sich nach Angaben von Grupo México derzeit auf den Waggons von Frachtzügen und in Betriebshöfen der Tochter Ferromex. Um weitere Unfälle zu verhindern, würden vorerst 60 Güterzüge stillgelegt. Das Unternehmen warte auf Maßnahmen der Behörden.
Der große Zustrom von Migranten führte Anfang der Woche auch zu einem Gedränge vor dem Büro der Kommission für Flüchtlingshilfe (Comar) in Tapachula im Süden von Mexiko. Mehrere Menschen wurden dabei verletzt. Viele Migranten warten dort seit Wochen oder Monaten auf Asyldokumente, die ihnen die Weiterreise durch Mexiko erleichtern.
Das lateinamerikanische Land liegt auf der Migrationsroute von Menschen, die vor Armut, Gewalt und politischen Krisen in ihren Heimatländern fliehen. Neben Migranten aus Mittelamerika machen sich immer mehr Menschen aus Venezuela, Haiti und Kuba aber auch aus Afrika und Asien auf den Weg in die USA.
dpa