Bahnreisende erleidet Stromschlag im Zug – Bundespolizei warnt


HANNOVER | Es ist kaum zu sehen, aber manche Steckdosen in Zügen sind manipuliert – die Folge können Stromschläge sein. Die Bundespolizei warnt und rät zu genauem Hinsehen.

Erneut hat sich eine Zugreisende an einer offensichtlich manipulierten Steckdose verletzt. Der Flixtrain war am Freitagabend von Aachen in Richtung Dresden unterwegs, als eine 63-Jährige zwischen Herford und Hannover ein Ladekabel in die Steckdose unterhalb ihres Sitzplatzes einstecken wollte. Gegen 19.30 Uhr wurde die Bundespolizeiinspektion Hannover informiert, dass die Frau aus Essen einen Stromschlag bekommen hatte, wie die Bundespolizei am Montag mitteilte.

Die Steckdosen in den Zügen führen die in Deutschland reguläre Netzspannung von 230 Volt mit einer Frequenz von 50 Hertz. Nach Ankunft des Zuges nahm die Bundespolizei die Steckdose in Augenschein. Hierbei war klar erkennbar, dass aus der Öffnung zwei Metallstifte herausragten, wie es weiter hieß. Der gesamte Waggon wurde gesperrt. Erst danach wurde der Zug freigegeben und konnte seine Fahrt fortsetzen. Die 63-Jährige ließ sich im Krankenhaus untersuchen.


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Nach Ankunft des Zuges im Hauptbahnhof Dresden wurde die manipulierte Steckdose durch einen Techniker sichergestellt. Die Bundespolizeiinspektion Hannover ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung.

Erst vor einer Woche war es im Zuständigkeitsbereich der Bundespolizeiinspektionen Bremen und Hamburg zu Vorfällen mit manipulierten Steckdosen in Zügen gekommen, auch da hatten Zugreisende Stromschläge erlitten. Zuvor wurden bereits in Baden-Württemberg und Bayern ähnliche Fälle in Regionalzügen gemeldet.

Die Bundespolizei bittet Zugreisende vor der Benutzung von Stromsteckdosen in Waggons diese in Augenschein zu nehmen, ob sie etwas Ungewöhnliches feststellen können. In solchen Fällen sollte umgehend das Zugpersonal oder die Bundespolizei informiert werden.


dpa / EVN