Güterbahnverband will Deutscher Bahn genauer auf die Finger schauen


BERLIN | Mit einer neuen Online-Plattform soll die Arbeit der Deutschen Bahn an der Schienen-Infrastruktur genauer überwacht werden.

Der Verband privater Güterbahnen startete dazu am Dienstag die Webseite db-watch.de. Es gebe eine große Diskrepanz zwischen den Ankündigungen der Bahn zu Verbesserungen an der Infrastruktur und der Umsetzung, sagte Verbandsgeschäftsführer Peter Westenberger. “Wenn Selbstheilung nicht stattfindet, muss eine qualifizierte Initiative helfend von außen kommen.”

Zum Start stellte der Verband drei umfangreiche Recherchen online. Eines dieser Dossiers beschäftigt sich mit sogenannten kleinen und mittleren Maßnahmen, die in der Branche für schnelle Verbesserungen auf der Schiene als hilfreich gelten. Dem Dossier zufolge wurden diese in weitaus größerer Zahl angekündigt als umgesetzt. Ähnlich verhält es sich dem Verband zufolge beim Thema 740-Meter-Netz, das für Güterbahnen besonders wichtig ist. Der Güterverkehr auf der Schiene lohnt sich finanziell vor allem, wenn die Züge besonders lang sind. Dafür werden aber auch lange Gleise benötigt, etwa auch entsprechende Abstell- und Überholgleise. Der Netzausbau ist dem Verband zufolge zuletzt deutlich langsamer vorangeschritten als zu verschiedenen Zeitpunkten mitgeteilt.

Die Bahn hat große Probleme mit der Schienen-Infrastruktur. Das zeigt sich nicht zuletzt in schlechten Pünktlichkeitswerten. Zudem leidet die Kapazität des Netzes unter den vielen Störungen und Baustellen. Bis 2030 will die Bahn über verschiedene Projekte den Zustand des Schienennetzes grundlegend verbessern – und setzt dafür auch auf deutlich mehr Geld vom Bund.


dpa