Auf die Schiene und los: In der Straßenbahn zum Ausbildungsvertrag


DRESDEN | Die klassische Berufsausbildung hat ein Imageproblem. Immer mehr junge Menschen entscheiden sich nach der Schule für eine akademische Ausbildung. Die Betriebe in Sachsen müssen kreativ sein, um Azubis zu bekommen.

Mit einer ungewöhnlichen Aktion werden in Dresden noch Auszubildende gesucht. In einer Straßenbahn werden an diesem Mittwoch beim Speeddating Unternehmen ihre noch offenen Stellen vorstellen. “Das Angebot richtet sich an junge Menschen, die für dieses Jahr noch einen Ausbildungsplatz suchen”, erläuterte Lars Fiehler von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden.

Alleine im Kammerbezirk Dresden gibt es demnach noch 711 freie Ausbildungsplätze in vielen unterschiedlichen Berufsbildern. “Viele Verträge sind schon geschlossen, weil das Ausbildungsjahr im August/September beginnt. Wir sind also auf der Zielgeraden”, sagte Fiehler.

Leider habe die klassische Berufsausbildung ein Imageproblem. Die meisten jungen Menschen strebten nach der Schule eine akademische Ausbildung an, sagte Fiehler. “Dabei haben Viele eine veraltete Vorstellung von den Berufen. Diese werden immer wieder modernisiert und bieten zahlreiche Möglichkeiten.”

Startpunkt ist die Straßenbahnhaltestelle Wallstraße in Dresden, 20 Unternehmen haben sich angemeldet und suchen unter anderem Mechatroniker, Mikrotechniker oder auch Kaufleute im Sport- und Fitnessbereich. Die Gespräche in der Bahn dauern 10 bis 15 Minuten. “Es geht um ein erstes Beschnuppern. Entsteht von beiden Seiten ein Interesse, gibt es weiterführende Gespräche”, sagte Fiehler.

Interessenten sollten einen Schulabschluss haben und noch in diesem Jahr mit einer Berufsausbildung beginnen wollen. Angesprochen sind auch diejenigen, die ein Studium begonnen haben und sich neu orientieren möchten. Weitere Termine des Azubi-Speeddatings sind am 14. Juni in Bautzen und am 15. Juni in Riesa.


dpa / EVN