BREMEN | Der Verkehr muss grüner werden – das gilt auch für die Bahn. In Kooperation mit dem Bremer Energieanbieter SWB will die Deutsche Bahn CO2-neutralen Strom herstellen, am Standort eines Gaskraftwerks. Aber wie?
Die Deutsche Bahn stellt die Weichen für die CO2-neutrale Erzeugung von Bahnstrom. Zusammen mit dem Bremer Energieanbieter SWB solle ein Konzept entstehen, eine entsprechende Absichtserklärung sei unterzeichnet, teilte die Bahn mit. Eine neue Anlage sei am Bremer SWB-Kraftwerkstandort Mittelsbüren geplant – und solle bis zu 200 Megawatt Bahnstrom produzieren. Das entspricht nach Angaben einer Bahn-Sprecherin der Leistung von etwa 30 modernen Windrädern oder dem Strombedarf von rund 100 000 Haushalten pro Jahr. «Das ist ein echter Meilenstein», urteilte der Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Energie GmbH, Torsten Schein.
An dem Standort gebe es «beste Voraussetzungen» für eine klimaneutrale Energieerzeugung, teilte die Bahn mit. Neben den künftigen Anschlussmöglichkeiten an das Höchstspannungsnetz fielen die Nähe zu Offshore-Windanlagen, die Anbindung an das geplante europäische Wasserstoff- und CO2-Netz sowie standortnahe Speichermöglichkeiten ins Gewicht. Seit 2016 würden dort jährlich rund 200 Megawatt Bahnstrom in einem erdgasbetriebenen Gas- und Dampfturbinenkraftwerk produziert.
Wie dort CO2-neutral Strom erzeugt werden soll, war zunächst noch unklar. Bis Ende des laufenden Jahres sollten verschiedene technische Optionen geprüft werden – darunter beispielsweise der Einsatz von Biomethan, perspektivisch auch ein möglicher Einsatz von Wasserstoff. Die Bahn will nach eigenen Angaben bis 2040 klimaneutral sein. Ein zentraler Baustein auf dem Weg dorthin sei grüner Strom. Seit 2018 seien die Fernverkehrszüge der Bahn mit Ökostrom unterwegs, ab 2025 sollten auch Bahnhöfe oder Bürogebäude mit Ökostrom versorgt werden.
dpa