Güterzug mit digitaler Kupplung absolviert erfolgreichen Testlauf durch Europa


BERLIN | Der erste mehrmonatige Praxistest mit einem Güterzug, ausgestattet mit einer Digitalen Automatischen Kupplung (DAK), ist nach Angaben der Deutschen Bahn erfolgreich abgeschlossen worden.

Der Testzug war mit verschiedenen Kupplungsprototypen ausgerüstet und hat zahlreiche Güterbahnstrecken und Rangierbahnhöfe in Europa befahren. Die Testfahrten sollten die Funktionsfähigkeit der DAK unter verschiedenen Bedingungen und in unterschiedlichen Situationen prüfen und mögliche Schwachstellen identifizieren, teilte die Bahn am Mittwoch mit. Im Ergebnis habe die DAK ihre Praxistauglichkeit unter Beweis gestellt. Nun soll es mit den Kupplungsherstellern in die nächste Entwicklungsphase gehen. Ziel sei es, in den nächsten Monaten den neuen Standard für Güterzüge in Europa zur Serienreife zu führen, erläuterte die Bahn. Das Bundesverkehrsministerium unterstützt die Erprobungsphase dabei mit weiteren sieben Millionen Euro.

Der Bahnbeauftragte der Bundesregierung, Michael Theurer (FDP), zeigte sich erfreut, dass „sich die DAK im Alltag bewährt“ und man „dieser wegweisenden Technologie mit der Fortsetzung des europäischen Testbetriebs zum Durchbruch verhelfen“ könne. Für mehr Güter auf der Schiene sei die Automatisierung und Digitalisierung „zwingend erforderlich“, unterstrich auch DB-Güterbahn-Chefin Sigrid Nikutta. Nur so seien die Klimaziele Deutschlands und der EU erreichbar.

In den vergangenen mehr als eineinhalb Jahren hat der Testzug nach DB-Angaben insgesamt 10.000 Kilometer in sieben europäischen Ländern zurückgelegt. Erprobt wurde der Betrieb im Flachland, in den Alpen sowie unter extremen Witterungsbedingungen von minus 25 bis plus 40 Grad. Nun soll der Testzug, der aus 18 Wagen und 40 DAK-Prototypen besteht, in weiteren europäischen Ländern verkehren.

Neben der Deutschen Bahn sind am Projekt DAC4EU fünf weitere Unternehmen beteiligt. Hierzu gehören die schweizerischen und die österreichischen Güterbahnen SBB Cargo und Rail Cargo Austria sowie die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe und VTG.


EVN