DORTMUND / SIEGEN | Seit die Rahmedetalbrücke auf der A45 gesperrt ist, herrscht in Teilen des Sauerlands Verkehrschaos. Mit dem Monatswechsel gibt es nun eine weitere Einschränkung: Pendler dürfen mit dem 49-Euro-Ticket weniger Züge nutzen als bislang mit ihrem Monatsticket.
Für Bahnkunden im Sauerland fällt mit der Einführung des Deutschlandtickets eine Sonderregelung weg. Sie können mit dem neuen 49-Euro-Ticket künftig weniger Züge nutzen als bislang mit ihrem Nahverkehrsticket.
Bislang durften Reisende zwischen Dortmund und Dillenburg mit ihrem Nahverkehrsticket auch einige Fernzüge nutzen. Das sollte Entlastung für die Region bringen, in der es seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke auf der A45 zu erheblichen Verkehrsproblemen kommt. Doch für Bahnkunden mit 49-Euro-Ticket gilt diese Sonderregelung künftig nicht mehr, teilte die Bahn auf Anfrage mit.
Die Deutsche Bahn und der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) verhandeln seit Wochen über das Thema. Die Bahn verlangt von dem Verband einen finanziellen Ausgleich, weil durch die Sonderregelung nicht so viele IC-Tickets verkauft werden. Doch eine Einigung, wie viel Geld der Verkehrsverband dafür an die Bahn überweisen muss, sei bislang nicht gefunden worden, sagte der Sprecher. Ohne eine Übereinkunft sei die Nutzung des Deutschlandtickets in Fernverkehrszügen nicht möglich. Es werde aber weiterhin an einer Lösung gearbeitet.
Bislang konnten Reisende auf der Strecke von Dortmund durch das Sauerland und Siegerland bis ins hessische Dillenburg in einigen Fernzügen mit allen Nahverkehrstickets fahren. Täglich waren jeweils sechs IC-Verbindungen in beide Richtungen für Fahrgäste mit Nahverkehrsticket freigegeben. Diese Regelung bleibt für viele Nahverkehrs-Fahrscheine auch bestehen – sie gilt aber eben nicht für das 49-Euro-Ticket, auf das viele Pendler jetzt umsteigen.
Auch in anderen Bundesländern haben die örtlichen Verkehrsverbünde mit der Bahn über die Anerkennung des 49-Euro-Tickets in einigen Fernzügen verhandelt.
dpa / EVN