FULDA | Im Tarifstreit zwischen der Deutschen Bahn und der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ist es auch in der dritten Verhandlungsrunde zu keiner Einigung gekommen.
Nach Angaben der Deutschen Bahn soll der nächste Verhandlungstermin erst Ende Mai stattfinden. Außerdem habe die EVG bereits weitere Termine für Juli und September angefragt, so die Bahn. Die Gewerkschaft äußerte sich zunächst nicht dazu.
Scharfe Kritik an der Verhandlungstaktik der EVG äußerte DB-Personalvorstand Martin Seiler: Die Bahn habe “das höchste Angebot ihrer Geschichte” gemacht, aber die EVG weigere sich weiterhin “kategorisch”, mit dem Konzern “inhaltlich zu verhandeln”. “Wir müssen ohne Vorbehalte am Tisch zu Lösungen kommen”, so Seiler. Es gehe um Kompromisse “für beide Seiten”.
Konkret habe man eine lineare Lohnerhöhung für untere und mittlere Einkommen um zehn Prozent in zwei Schritten angeboten: fünf Prozent mehr ab März 2024, nochmal fünf Prozent mehr ab August 2024. Für obere Einkommen war laut Bahn eine Erhöhung um acht Prozent im gleichen Zeitraum vorgesehen. Dazu habe man 2.850 Euro Inflationsausgleich angeboten.
Die EVG hatte das Angebot bereits am Dienstag als “nicht verhandlungsfähig” zurückgewiesen, wollte aber nach eigenen Angaben “wenn nötig auch bis Freitag” weiterverhandeln. Darauf ließ sich die Bahn allerdings nicht ein. Das Scheitern der dritten Verhandlungsrunde könne bedeuten, “dass es zu neuen Streiks kommt”, erklärte am Mittwoch EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. Konkrete Pläne nannte er aber nicht.
EVN / dts Nachrichtenagentur