Hessen/NRW: Sonderregelung zur Intercity-Nutzung mit 49-Euro-Ticket unsicher


DORTMUND / SIEGEN | Rund drei Wochen vor dem Start des 49-Euro-Tickets ist unklar, ob Bahnkunden im Sauerland weiterhin von einer Sonderregelung profitieren.

Bislang dürfen Reisende zwischen Dortmund und Dillenburg mit ihrem Nahverkehrsticket auch einige Fernzüge nutzen. Das sollte Entlastung für die Region bringen, in der es seit der Sperrung der Rahmedetalbrücke auf der A45 zu erheblichen Verkehrsproblemen kommt. Doch mit Einführung des 49-Euro-Tickets könnte diese Sonderregelung für viele Reisende nicht mehr greifen. Nach jetzigem Stand wird das neue Deutschlandticket in den ICs nicht gelten.

Derzeit laufen Verhandlungen zwischen dem Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) und der Bahn, wie beide Seiten bestätigen. „Wir wollen uns dafür einsetzen, dass Kunden auch mit dem Deutschlandticket weiterhin im IC fahren können“, sagte ein NWL-Sprecher. Dabei geht es ums Geld. Die Bahn verlangt von dem Verband einen finanziellen Ausgleich, weil durch die Sonderregelung nicht so viele IC-Tickets verkauft werden. Sollte es keine Einigung geben, sei die Anerkennung des Deutschland-Tickets in Fernverkehrszügen nicht möglich, betonte ein Bahnsprecher.

Dass es noch bis zum Start des 49-Euro-Tickets am 1. Mai eine Einigung gebe, sei eher unwahrscheinlich, sagte der NWL-Sprecher. Er gehe aber davon aus, dass in diesem Jahr noch eine Lösung gefunden werde.

Im Moment können Reisende auf der Strecke von Dortmund durch das Sauerland und Siegerland bis ins hessische Dillenburg in freigegeben Fernzügen mit einem Nahverkehrsticket fahren. Das ist vor allem für Pendler mit Monatskarten des Verkehrsverbunds interessant. Bislang sind täglich jeweils sechs IC-Verbindungen in beide Richtungen für Fahrgäste mit Nahverkehrsticket freigegeben.

Auch in anderen Bundesländern verhandeln die örtlichen Verkehrsverbünde mit der Bahn über die Anerkennung des 49-Euro-Tickets in einigen Fernzügen.


dpa