ATHEN | Gut einen Monat nach dem schweren Zugunglück mit 57 Toten fahren wieder Intercity-Züge der griechischen Eisenbahnen.
Es seien alle nötigen Maßnahmen getroffen worden, um die Sicherheit der Bahnfahrten zu erhöhen, versicherte der griechische Verkehrsminister Giorgos Gerapetritis am Montag in Athen. Anschließend ging er an Bord des ersten Intercityzuges nach Kalambaka in Mittelgriechenland, wo sich die bei Touristen beliebten Klöster von Meteora befinden.
Im Anschluss sollten auch zwei Intercityzüge zwischen Athen und der nordgriechischen Hafenstadt Thessaloniki verkehren, wie das griechische Staatsfernsehen ERT berichtete. Auf dieser Strecke hatte sich das schwere Unglück in der Nacht zum 1. März ereignet.
Ein Bahnhofsvorsteher in der Stadt Larisa hatte einen Personenzug auf das falsche Gleis geschickt. Anschließend kam es zum Frontalzusammenstoß mit einem Güterzug. Allerdings hätte der menschliche Fehler keine Folgen gehabt, wenn die Sicherheitssysteme funktioniert hätten, wie die laufenden Ermittlungen zeigten.
Das Unglück ist auch ein wichtiges Thema des Wahlkampfs vor den Parlamentswahlen, die in Griechenland am 21. Mai stattfinden sollen. Der konservative Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat sich wiederholt für das Unglück entschuldigt und versprochen, die marode griechische Bahn zu modernisieren. Die linke Opposition wirft ihm vor, die griechischen Eisenbahnen vernachlässigt zu haben – mit der Folge, dass vorhandene moderne Sicherheits- und Leitsysteme kaum oder zum Teil auch gar nicht funktionierten.
dpa / EVN