LÜBECK | Die Regionalbahnbetreiber im Norden Deutschlands können die Auswirkungen des für Montag angekündigten Warnstreiks zum Teil noch nicht genau abschätzen, rechnen aber mit großen Behinderungen.
Nach Angaben von Erixx und Metronom sei mit Beeinträchtigungen zu rechnen, auch wenn diese Unternehmen selbst nicht direkt bestreikt werden. Sollten Fahrdienstleiter in den Stellwerken der Deutschen Bahn in den Arbeitskampf treten, könnte es auf den Strecken zu Verspätungen und Ausfällen kommen, hieß es.
Mit Einschränkungen rechnet auch die Nordbahn. Das Unternehmen plant einen eingeschränkten Betrieb zu leisten, wie es hieß. Man sei aber von den Auswirkungen des Streiks beim Infrastrukturbetreiber DB Netz abhängig. “Ob und in welchem Umfang unsere Züge tatsächlich eingesetzt werden können, lässt sich noch nicht prognostizieren.” Mit Zugausfällen und einer Reduzierung des Fahrtenangebotes sei aber in jedem Fall zu rechnen. Bereits ab Sonntagabend könne es zu Fahrplanabweichungen kommen, teilte das Unternehmen mit.
Bei der AKN ist dagegen klar: Am Montag fallen die Züge aus. “Um die Sicherheit im Eisenbahnwesen und die Planbarkeit für unsere Kunden zu gewährleisten, können wir am Montag, 27.03.2023, unseren Eisenbahnbetrieb nicht durchführen.” Die AKN bedient unter anderem Die Strecke von Hamburg-Eidelstedt bis Neumünster.
Nach Angaben der Deutschen Bahn fällt der gesamte Fernverkehr aus. Es müsse auch mit erheblichen Behinderungen im Regionalverkehr gerechnet werden.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Dienstes hat die Gewerkschaft Verdi für Montag zum Warnstreik in Unternehmen der Infrastruktur aufgerufen. Auch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG rief zum Warnstreik auf. Verdi fordert für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen 10,5 Prozent mehr Lohn. Die Arbeitgeber bieten schrittweise fünf Prozent mehr bei zweijähriger Laufzeit sowie 2500 Euro Einmalzahlung. Die dritte Verhandlungsrunde für Bund und Kommunen beginnt am Montag in Potsdam.
EVN