Bahnknoten Stuttgart: Deutliche Kritik nach Ankündigung von Streckensperrungen


STUTTGART | Die geplanten Streckensperrungen für den Bau des digitalen Bahnknoten in Stuttgart sorgen für heftige Kritik.

Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) sprach am Freitag von einem „Riesenärgernis“. Das sei eine ganz bittere Pille für uns alle, gerade auch für die Pendler und Bahnnutzer. „Wir erwarten, dass die DB die Baumaßnahmen zügig umsetzt und damit die Beeinträchtigungen auf das geringstmögliche Maß reduziert.“ Und man erwarte vor allem auch, dass die Deutsche Bahn einen jederzeit funktionierenden und guten Ersatzverkehr sicherstelle.

Kritisiert wurde vor allem die Informationspolitik der Deutschen Bahn. „Wir sind von der Ankündigung der DB völlig überrascht worden, schon in wenigen Wochen damit zu beginnen, wichtige Zulaufstrecken auf Stuttgart komplett zu sperren“, monierte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und betonte: „Vollsperrung heißt maximale Störung des Schienenverkehrs.“ Das sei ein miserables Management des Projektes und der Kommunikation der Deutschen Bahn über die Fehler und die gravierenden Folgen. Die Sperrungen würden massive Auswirkungen auf den Öffentlichen Personennahverkehr, auf den Fern- und Güterverkehr und vor allem auf die Fahrgäste haben.

In mehreren Etappen werden Gleise und Strecken gesperrt, wie das Unternehmen zuvor mitteilte. Die Arbeiten seien nicht im laufenden Betrieb möglich, weil auch zahlreiche Gleise und andere Bahnanlagen unterquert werden müssten. Deshalb sollen im Bereich Bad Cannstatt/Waiblingen von 21. April bis Ende Juli und im zweiten Halbjahr 2023 im Bereich Vaihingen/Flughafen/Böblingen zeitweise Gleise und Strecken unterbrochen werden.


dpa / EVN