Planungen für bessere Bahnverbindung zwischen Berlin und Cottbus kommen voran


COTTBUS | Die Lausitz ist Modelllabor für den Strukturwandel. Deshalb soll sie besser erreichbar werden. Das betrifft auch die Strecke Berlin–Cottbus. Das Vorhaben der besseren Bahnanbindung ist einen Schritt weiter.

Die Planung für eine bessere Schienenverbindung zwischen Berlin und Cottbus kommt voran. Der Bund, Brandenburg und die Deutsche Bahn hätten sich zum Jahresbeginn auf die Finanzierung zum Ausbau des Bahnhofs Königs Wusterhausen geeinigt, teilten Ministerpräsident Dietmar Woidke und Bahnvorständin Daniela Gerd tom Markotten am Freitag mit. Die Kosten beliefen sich auf rund elf Millionen Euro. Der Neubau des ICE-Instandhaltungswerks in Cottbus läuft nach Bahnangaben in Höchstgeschwindigkeit und liegt im Plan.

Bisher ist Königs Wusterhausen ein Nadelöhr auf der vielbefahrenen Strecke, weil er nur eingleisig befahrbar ist. Die Engstelle soll mit dem Bau von Gleisen und Weichen sowie dem Ausbau einer Eisenbahnüberführung beseitigt werden. Die Bauarbeiten am Nordbereich des Bahnhofs sollen nach Angaben der Landesregierung bis 2027 beendet sein. Erste Vorbereitungen liefen bereits.

„Deswegen ist es für uns auch als DB eine wichtige Voraussetzung, um sich in späteren Schritten dem Korridor Berlin–Cottbus–Görlitz und auch Breslau widmen zu können“, sagte Gerd tom Markotten. Woidke setzt sich für eine ICE-Anbindung von Cottbus ein. Sein Ziel ist eine Schnellzugverbindung Berlin–Cottbus–Görlitz-Breslau.

Für den zweigleisigen Ausbau der Strecke Lübbenau–Cottbus soll das zweite Gleis 2027 in Betrieb gehen. Die Finanzierungsvereinbarung dazu solle in den kommenden Tagen unterzeichnet werden, sagte Woidke. „Wir hoffen natürlich auch, dass der zweigleisige Ausbau ebenso gut vorankommt wie der Bau der Hallen hier“, sagte er mit Blick auf das ICE-Werk.

„In rund zehn Monaten rollen hier die ersten ICE 4 zur Wartung ein“, sagte Gerd tom Markotten. „Wir brauchen diese zusätzlichen Kapazitäten dringend, damit unsere ICE-Flotte weiterwachsen kann.“ Nur dann könnten mehr Menschen mit der Bahn fahren und die Bahn einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten. Woidke sagte, der Bau der zweigleisigen Halle könne damit zwei Jahre früher als geplant in Betrieb gehen.

Die Bahn baut in Cottbus ihr größtes Instandhaltungswerk für ICE-4-Züge. Dort sollen 1200 Industriearbeits- und Ausbildungsplätze entstehen. Das Werk wird über das Strukturstärkungsgesetz des Bundes im Zuge des Kohleausstiegs finanziert.


dpa