Güterzug erfasst zwei Kinder – eines von ihnen tot


RECKLINGHAUSEN | Schweres Unglück an einer Bahnstrecke im Ruhrgebiet: Ein Güterzug hat in Recklinghausen zwei Kinder erfasst.

Eines von ihnen starb. Das andere Kind kämpft ums Überleben und wird in einem Krankenhaus versorgt, wie Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) in der Nacht auf Freitag sagte. Er war an den Unfallort geeilt.

Das tödlich verletzte Kind war zehn Jahre alt, das schwerst verletzte Kind ist neun, wie es von der Polizei auf Basis erster Erkenntnisse hieß. Aktuell gebe es keine Hinweise auf weitere betroffene Kinder. Die Feuerwehr habe eine Drohne mit Wärmebildkamera eingesetzt.

Der Unfall war den Einsatzkräften um kurz nach 18 Uhr am Donnerstag gemeldet worden. Die genauen Umstände blieben vorerst offen. Die Polizei hielt sich mit näheren Informationen zurück; möglicherweise waren anfangs nicht alle Angehörigen informiert. In ersten Medienberichten hatte es geheißen, eine Menschengruppe sei erfasst und mehrere Hundert Meter weit mitgeschleift worden.

Reul sprach von einem großen „Drama, wenn Kindern so etwas passiert“. So etwas lasse einen nicht ruhig. „Es ist fürchterlich.“ Unklar sei, wie es zu dem Unglück kommen konnte, sagte der Minister. Seelsorger kümmerten sich um die betroffenen Familien. Ein Polizeisprecher sagte, der Ort werde weiter kriminaltechnisch untersucht.

Am späten Donnerstagabend waren zahlreiche Einsatzkräfte am Unfallort. Das Gebiet war weiträumig abgesperrt. Neben etwa zwei Dutzend Polizisten waren auch Notfallseelsorger im Einsatz. An den Absperrungen der Polizei versammelten sich zahlreiche Menschen. Die Unglücksstelle sei in der Nähe eines früheren Güterbahnhofs.

Die Bahnstrecke zwischen Gladbeck-West und dem Hauptbahnhof von Recklinghausen war am Freitagvormittag weiter gesperrt. Wie es von der Polizei hieß, blieb nach wie vor unklar, wo genau sich der Zusammenstoß ereignete. Drohnen sollten wichtige Übersichtsaufnahmen der Umgebung liefern. „Da nutzen wir, dass es jetzt trocken und hell ist“, so ein Polizeisprecher. Insbesondere der abgestellte Güterzug, der am Freitag weiter auf den Gleisen stand, sollte laut Polizeiangaben von oben aufgenommen werden.


dpa / EVN


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