Streit um Sitzplatz in Familienabteil – 86-jähriger Rentner muss Zug verlassen


HALLE AN DER SAALE | Auf dem Weg in den Urlaub ist ein 84-jähriger Rentner im Oktober letzten Jahres von der Weiterfahrt in einem ICE ausgeschlossen worden.

Vorausgegangen war ein Streit mit dem Zugbegleitpersonal, wie nun die Nachrichtenportale inFranken und Focus berichten. Demnach setzten sich der Senior und seine zwei Jahre jüngere Frau für eine Fahrt von Bamberg nach Berlin unwissentlich in das Familienabteil. Als der Zug in Halle hielt, stiegen mehrere Personen mit Kindern zu. Die Zugbegleiterin bat darum, den Familienbereich freizugeben. Während sich die 84-jährige Rentnerin einen anderen Platz suchte, beharrte der Senior offenbar darauf, den Sitzplatz im Familienabteil weiter zu nutzen.

In der Folge der Auseinandersetzung untersagte die Zugbegleiterin dem Mann die Weiterfahrt. Hinzugerufene Polizeibeamte setzten den Fahrgastausschluss durch, hieß es. Auch die Ehefrau des Mannes stieg aus.

Gegenüber inFranken bestätigte ein Sprecher der Bundespolizei, dass es zu einer „verbalen Auseinandersetzung“ gekommen sei, infolgedessen der 86-Jährige die Zugbegleiterin weggestoßen habe. Ein Sprecher der Deutschen Bahn sprach gegenüber Focus von einer „Meinungsverschiedenheit“ und betonte, dass Zugbegleiter „für die Sicherheit im Zug verantwortlich“ seien, „daher ist es wichtig, dass sich die Fahrgäste an ihre Weisungen halten“. Es sei zudem üblich, dass in einem überfüllten Familienabteil alle Gäste ohne Kinder darum gebeten werden, sich einen anderen Platz zu suchen.

Die Bahn bedauerte, dass die Fahrt des Ehepaars „nicht so verlaufen ist, wie sie – und auch wir es uns gewünscht hätten“. Die beiden Senioren erreichten ihren Urlaubsort auf der Insel Usedom schließlich mit einigen Umwegen, wie es weiter hieß.


EVN


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