ZÜRICH | Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) sind mit den Eurocity-Verbindungen zwischen München und Zürich unzufrieden. Die Züge sind oft verspätet.
Wegen der anhaltenden Unzuverlässigkeit auf der Verbindung greifen die SBB nun zu einem ungewöhnlichen Schritt: Die Eurocity-Züge werden auf Schweizer Seite für gewisse Abschnitte nicht mehr in den Fahrplaninformationen aufgeführt, wie die Aargauer Zeitung berichtet. Wer demnach von Zürich eine Verbindung zum Flughafen oder nach Winterthur sucht, findet sie nicht mehr – dies betrifft auch die Gegenrichtung. Als „Lenkungsmaßnahmen“ bezeichnete eine SBB-Sprecherin den jetzigen Schritt, wie die Zeitung schreibt.
Die Schweizer Bahnen seien mit der Stabilität nach wie vor nicht zufrieden – bislang umgesetzte Maßnahmen hätten nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung geführt, hieß es. Zu viele Züge erreichten ihr Ziel weiterhin zu spät. Gründe dafür seien Baustellen, Einschränkungen der Infrastruktur in Deutschland sowie vereinzelt Störungen mit der Neigetechnik der Astoro-Züge, wodurch die Geschwindigkeit reduziert werden muss.
Schon wenn die Züge mit nur wenigen Minuten Verspätung in der Schweiz ankämen, müssten sie in Richtung St. Gallen und Zürich hinter einem Interregio herfahren und würden so ausgebremst, berichtet die Zeitung weiter. Und bis Zürich sei wegen des dichten Verkehrs ohnehin keine Zeit mehr aufzuholen. Verspätungen von rund 30 Minuten seien daher keine Seltenheit. Dadurch könnten Reisende auch ihre Anschlussverbindung nicht mehr erreichen.
Ende 2020 war der elektrifizierte Streckenteil auf deutscher Seite in Betrieb gegangen, seit Dezember 2021 sollte die Fahrzeit nur noch dreieinhalb Stunden zwischen München und Zürich betragen.
