Kriegsgegner nach Sabotage von Eisenbahnstrecke in Belarus verurteilt


MINSK | Ein Gegner des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine ist zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Dem Mann wurde die Sabotage einer Eisenbahnstrecke in Belarus vorgeworfen.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Wjasna erfolgte der Prozess gegen Wital Melnik hinter verschlossenen Türen. Er wurde in verschiedenen Anklagepunkten für schuldig befunden, darunter des Terrorismus und der Beleidigung des Staatschefs Alexander Lukaschenko. Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja kritisierte die langjährige Gefängnisstrafe gegen den „Eisenbahn-Partisanen“. „Der Widerstand gegen den Krieg geht in Belarus trotz des Risikos schwerer Strafen weiter“, schrieb sie auf Twitter.

Belarussische Staatsmedien hatten im März über einen Kanal im Onlinedienst Telegram berichtet, in dem Anleitungen zur Zerstörung von Eisenbahninfrastrukturanlagen veröffentlicht wurden. Der Kanal „Live. Gemeinschaft der Eisenbahner von Belarus“ wurde für extremistisch erklärt. Die Betreiber des Accounts verurteilten belarussische Bahnbeschäftigte, die sich am Transport von russischer Militärausrüstung und Waffen für den Ukraine-Krieg beteiligen.


EVN

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