München-Nürnberg-Express entfällt wegen technischer Probleme


MÜNCHEN | Fahrgäste, die regelmäßig den schnellen München-Nürnberg-Express genutzt haben, müssen aktuell auf alternative Zugverbindungen ausweichen. Grund dafür sind technische Probleme.

Die erst seit rund zwei Jahren verkehrenden Doppelstockzüge von Hersteller Škoda Transportation sorgen erneut für Ärger. Über ihre Auskunftsmedien teilte die Deutsche Bahn kürzlich mit, dass kurzfristig notwendige „Revisionsarbeiten an mehreren Fahrzeugen“ nötig seien. Das Angebot auf der Linie RE1 zwischen München Hbf und Nürnberg Hbf müsse daher „bis auf Weiteres“ reduziert werden.

Schuld an den Problemen sollen die Lokomotiven der Baureihe 102 sein, die unter die Lupe genommen werden müssten. Laut einem Bericht des Nachrichtenportals t-online erklärte eine Bahnsprecherin, dass teilweise Nachbesserungen an der „Befestigung der Fahrmotordeckel“ notwendig seien. Die Frage, ob zu irgendeiner Zeit eine Gefahr bestanden habe, ließ die Sprecherin dem Bericht zufolge unbeantwortet. Das Eisenbahn-Bundesamt als Aufsichtsbehörde habe zudem bestätigt, dass die Baureihe 102 vorübergehend stillgelegt sei. Dies habe der Halter der Fahrzeuge, die DB Regio AG, im Rahmen der Betreiberverantwortung entschieden, hieß es weiter.

Wann genau die Fahrzeuge wieder in den Einsatz kommen, ist noch unklar. Dies könne aber „nach Überprüfung und mit den entsprechenden Nachbesserungen“ erfolgen, erklärte die DB-Sprecherin laut dem Bericht. Zuletzt schien die Bahn zuversichtlich, dass der Verkehr auf der Regional-Express-Linie voraussichtlich am 18. Dezember wiederaufgenommen werden könnte.

Die Bahn empfiehlt Reisenden alternativ die Züge der Linien RB 16 über Treuchtlingen bzw. RE 50 über Landshut Hbf zu nutzen. Es müsse mit einer Reisezeitverlängerung von mehr als 60 Minuten gerechnet werden, teilte DB Regio Bayern mit. Nach  Kinding bzw. Allersberg wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Fahrgäste, die eine Wochen-, Monats- oder Abo-Monatskarte für Züge des Nahverkehrs (Linie RE1) besitzen, können nach DB-Angaben noch bis zum 18. Dezember auch den Fernverkehr zwischen Ingolstadt Hbf und Nürnberg Hbf in beide Richtungen nutzen.

Bereits die Auslieferung und Zulassung der Fahrzeuge hatte sich damals verzögert. 2013 waren die Züge bestellt worden. Die für 2016 geplante Inbetriebnahme verschob sich um insgesamt vier Jahre. Erst ab Ende 2020 rollten die ersten Škoda-Züge im Fahrgastbetrieb.


EVN

Anzeige