MÜNCHEN | Bis zum Jahr 2028 soll die pannenträchtige S-Bahn-Anbindung des Flughafens an die Münchner Innenstadt durch ein neues Millionenprojekt verbessert werden.
Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) und der Bahn-Konzernbevollmächtigte für den Freistaat, Klaus-Dieter Josel, unterzeichneten den Vertrag für das Bau-Gesamtprojekt “Überwerfungsbauwerk Flughafen München West”, wie das Ministerium am Montag in München mitteilte. Es umfasst ein Volumen von 125 Millionen Euro.
Durch das Projekt, welches auch den Bau eines elektronischen Stellwerkes (ESTW) beinhaltet, sollen den Angaben zufolge die Zugfahrten der S-Bahnlinien S1 und S8 auf den beiden dort zusammenlaufenden Strecken künftig ohne gegenseitige Behinderung möglich werden. Dadurch würden die Betriebsqualität gesteigert und zusätzliche Mobilitätsangebote vom und zum Flughafen ermöglicht, hieß es weiter. Das ESTW solle in den Jahren 2024/2025 in Betrieb gehen, die Inbetriebnahme des Überwerfungsbauwerkes im Jahr 2028 folgen.
“Die bessere Schienenanbindung des Münchner Flughafens an die Stadt und an ganz Bayern nimmt weiter Formen an”, sagte Bernreiter. Seit vier Jahren könnten Regionalzüge aus Richtung Oberpfalz und Niederbayern den Flughafen bereits direkt über die Neufahrner Kurve erreichen. Seit kurzem würden auch die Bauarbeiten für die Verlängerung der Bahnen Richtung Osten laufen. “Und heute geben wir den Startschuss für ein neues Bauwerk, das für einen störungsfreieren Verkehr der bestehenden S-Bahn-Linien am Flughafen sorgen wird.”
“Mit dem neuen Überwerfungsbauwerk werden die S-Bahn-Züge der S8 und S1 unabhängig und ohne rote Signale rollen und damit einfacher und schneller in den Flughafenbahnhof hinein und auch wieder herausfahren können”, betonte Josel. Damit werde die Voraussetzung für mehr und zuverlässigere Zugverbindungen zum Flughafen München geschaffen.
Es sei verkehrspolitisches Ziel der Staatsregierung, die Attraktivität der Bahn deutlich zu steigern und den Flughafen München aus allen Landesteilen optimal anzubinden, hieß es. Von den rund 125 Millionen Euro zahle der Freistaat rund 44 Millionen Euro – den Rest finanzierten Bund und Deutsche Bahn. Sobald der Bund grünes Licht gebe, könne im Herbst 2023 mit dem Bau begonnen werden.