WITTENBERGE | Die Menschen in Wittenberge und Ludwigslust können mit dem nahenden Fahrplanwechsel öfter mit Fernverkehrszügen nach Berlin oder Hamburg fahren als zunächst erwartet.
Der Fernzugbetreiber Flixtrain hatte Zuschläge für fünf Fahrplantrassen auf der Strecke zwischen den beiden Großstädten bekommen und wollte dabei auf Halte verzichten. Inzwischen hat Flixtrain die Zeitfenster zum großen Teil zurückgegeben. Die Bahn springt nun kurzfristig ein – und steuert in den betroffenen Zeiten auch Wittenberge in Brandenburg und Ludwigslust in Mecklenburg-Vorpommern an, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Winter-Fahrplan der Bahn gilt ab dem 11. Dezember.
“Es war ein großer Kraftakt, das noch so kurz vor Beginn des Winter-Fahrplans reinzuquetschen”, sagte Stefanie Berk, Vorstand Marketing DB Fernverkehr. Das Vorgehen von Flixtrain verglich sie mit Touristen, die am Pool mit fünf Handtüchern Liegen für sich reservieren – und damit im Urlaub alle anderen nerven.
Konkret betroffen sind die Züge EC 176, EC 378, EC 379 und IC 2073, die jeweils täglich fahren. Sie wurden für die gesamte Fahrplanperiode 2023 von Flixtrain zurückgegeben. Der Zug EC 177 wurde von Flixtrain bis 31. März storniert, lediglich an Samstagen betreibt das Unternehmen künftig diese Trasse selbst.
Oliver Herrmann, Bürgermeister von Wittenberge, zeigte sich erfreut über die Lösung der Bahn, forderte aber insgesamt eine langfristigere Planung auch im Fernverkehr, damit Städte wie Wittenberge nicht immer wieder bei der jährlichen Vergabe der Zeitfenster in Sorge geraten müssten. Dafür müssten die Rahmenbedingungen angepasst werden, sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Die Anbindung an Hamburg und Berlin ist für Wittenberge und Ludwigslust ein wichtiger Standortfaktor.