Schleswig-Holsteins Ministerpräsident fordert mehr Geld für Ausbau des Nahverkehrs


KIEL | Vor den Beratungen der Minister­präsidenten mit der Bundes­regierung am Mittwoch hat Schleswig-Holsteins Regierungs­chef Daniel Günther mehr Bundes­mittel für den Ausbau des Nah­verkehrs gefordert.

“Das ist ein wirklich harter Punkt”, sagte der CDU-Politiker am Dienstag in Kiel. “Da muss vonseiten des Bundes morgen etwas kommen.”

Mit Blick auf das geplante 49-Euro-Ticket im Nah­verkehr forderte Günther mehr Regionalisierungs­mittel für den öffentlichen Nahverkehr. “Da reichten die 1,5 Milliarden Euro für das Ticket nicht aus, sondern wir brauchen gerade in einem Flächenland wie Schleswig Holstein auch Unterstützung beim Ausbau des ÖPNV.”

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten sich grundsätzlich auf ein 49-Euro-Ticket als Nachfolge­modell für das 9-Euro-Ticket aus dem Sommer verständigt. Das bundesweite Ticket soll am 1. Januar starten. Wie es in einem Beschluss­vorschlag des Kanzleramts für die Minister­präsidenten­konferenz heißt, will der Bund für 2022 zusätzliche Regionali­sierungs­mittel von einer Milliarde Euro jährlich zur Verfügung stellen. Von 2023 an sollen die Regionali­sierungs­mittel jährlich um drei Prozent erhöht werden. Bisher seien es 1,8 Prozent.

Die Länder haben eine Erhöhung der Regionali­sierungs­mittel um 1,5 Milliarden Euro von diesem Jahr an zur Bedingung gemacht, dass sie ein 49-Euro-Ticket mitfinanzieren. Zusätzlich soll der Bund nach den Vorstellungen der Länder die Regionali­sierungs­mittel 2022 und 2023 aufgrund der gestiegenen Energiepreise jeweils um 1,65 Milliarden Euro erhöhen.

Konkretere Vorschläge der Bundes­regierung verlangte Günther auch bei den geplanten Entlastungen. Den Menschen sei nicht damit geholfen, “große Summen ins Schaufenster zu stellen”. Entlastungen seien angesichts hoher Energiepreise notwendig. “Wir erwarten vom Bund auch eine andere Form der Beteiligung des Miteinanders in einer solchen Krise”, sagte Günther. Er begrüßte, dass Entlastungen nicht für die komplette Strom- oder Gasmenge greifen sollen, sondern auf Einsparung Wert gelegt wird. “Man braucht auch Anreizsysteme.”


dpa / EVN | Foto: Pixabay / Johannes Jensen

Anzeige