Verkehrsminister Wissing wirbt für endgültiges Startsignal für 49-Euro-Ticket


BERLIN | Bundesverkehrsminister Volker Wissing wirbt für eine endgültige Verständigung für das angepeilte 49-Euro-Ticket für Busse und Bahnen.

“Wir müssen den Schwung aus dem Sommer nutzen”, sagte der FDP-Politiker am Mittwoch in der Regierungs­befragung im Bundestag. Er freue sich, dass Bund und Länder entschlossen seien, so schnell wie möglich eine Nachfolge­lösung für das 9-Euro-Ticket zu schaffen. Dessen Erfolgs­geheimnis sei die Einfachheit gewesen: “Einmal kaufen und dann losfahren – ohne Nachdenken, ohne sich mit Waben und komplizierten Tarifstrukturen auseinander­setzen zu müssen. Das hat überzeugt, mehr noch als der Preis.”

Die Verkehrsminister von Bund und Ländern hatten sich grundsätzlich für ein bundesweit nutzbares Nahverkehrs­ticket für 49 Euro im Monat ausgesprochen. Ziel ist eine Einführung zum 1. Januar. Die Länder sind aber nur zu einer Mitfinan­zierung bereit, wenn es eine Einigung über eine generelle Anhebung der Regionali­sierungs­mittel gibt – mit dem Geld aus Berlin bestellen sie Busse und Bahnen bei Verkehrs­anbietern. Angestrebt wird eine Klärung zwischen Kanzler Olaf Scholz und den Ländern. Die 9-Euro-Tickets hatten im Juni, Juli und August für je einen Monat bundesweit Fahrten ermöglicht.

Wissing trat Kritik entgegen, dass der 49-Euro-Nachfolger Fahrgästen auf dem Land wegen spärlicher Angebote von Bussen und Bahnen nichts nutze. Die Entlastungs­wirkung sei dort deutlich höher. Bisher seien Tickets oft so teuer, dass sie einen verhindernden Charakter hätten, etwa Einzel­fahrscheine für mehr als 10 Euro oder Monats­karten für 300 Euro. Es gebe zudem den “vollen Vereinfachungs­effekt”. Man könne die künftigen Tickets auch nur für eine Etappe nutzen. Wissing betonte mit Blick auf Einnahme­ausfälle durch das günstigere Ticket, es habe keine Auswirkungen auf die Schienen-Ausbauziele.


dpa | Foto: BMDV

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