BERLIN | Nach den folgenschweren Sabotageakten gegen die Bahn schließt Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) die Übernahme der Ermittlungen durch die Bundesbehörden nicht aus – das wäre etwa bei Verdacht auf Terrorismus oder Tätern von ausländischen Geheimdiensten der Fall.
Es könne sein, dass auch das BKA und der Generalbundesanwalt sich damit beschäftigen, sagte Spranger am Montag im Ausschuss für Verfassungsschutz. Das könne Berlin aber nicht steuern, es werde allerdings in Zusammenarbeit mit dem Berliner Landeskriminalamt (LKA) entschieden.
In der Nacht zu Samstag wurden in Berlin und NRW unverzichtbare Kabel für den Zugfunk der Bahn durchtrennt, über Stunden stand der Schienenverkehr in weiten Teilen Norddeutschlands still.
Die Ermittler der Kriminalpolizei in Berlin und Nordrhein-Westfalen gehen von einer “politisch motivierten Tat” aus, wie mitgeteilt wurde. Daher ermitteln auch die zuständigen Staatsschutz-Abteilungen. Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) und die Bahn sprachen von Sabotage. Das Vorgehen setzt laut Sicherheitskreisen Insiderwissen über die Bahn voraus. Dass kein Bekennerschreiben bekannt wurde, spricht gegen Täter aus der linksextremistischen Szene, die in der Vergangenheit Anschläge gegen die Bahn verübten.
Bahn-Sabotage: Staatsschutz geht von „politisch motivierter Tat“ aus