ICE-Leerfahrt Richtung Güterbahnhof fehlgeleitet – Sachschäden entstanden


BRÜHL | Eine ICE-Leerfahrt ist am Samstagabend fehlgeleitet worden. Bei dem Vorfall entstanden Sachschäden und Betriebsstörungen.

Laut Medienberichten wurde der Zug im Bahnhof Brühl bei Köln in eine falsche Richtung geleitet und landete schließlich im Bereich der Zuführungsgleise zum Güterbahnhof der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK). Da der ICE dabei in ein Gleis ohne Oberleitung einfuhr, endete die Leerfahrt erst, als die Stromversorgung unterbrochen war. Der noch gehobene Stromabnehmer beschädigte Teile der Oberleitungsanlage im letzten Fahrleitungsabschnitt. Es kam zu Beeinträchtigungen zwischen Köln und Koblenz. Zur genauen Höhe des entstandenen Sachschadens gab es zunächst keine Informationen.

Bislang ist unklar, wie es zu dem Zwischenfall kommen konnte. Ein erfahrener ICE-Lokführer erklärte gegenüber der Stuttgarter Zeitung, dass so etwas nicht passieren dürfe. „Fahrdienstleiter und Lokführer haben offenkundig gravierende Fehler gemacht.“ Für den Eisenbahner sei der Fall exemplarisch für die Versäumnisse in der Personalpolitik der Deutschen Bahn – etwa bei der verkürzten Ausbildung von Quereinsteigern. Auch seien die wenigen Beschäftigten in Stellwerken und Leitzentralen überlastet.


EVN | Foto: Imago / Panama Pictures (Symbolbild)