BERLIN / RASTATT | Das Tunneldesaster in Rastatt jährt sich in diesen Tagen zum fünften Mal. Daran erinnert das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE).
Es „zwickt und zwackt“ immer stärker auf den Hauptschienenstrecken: „Bund und DB Netz kommen mit dem Netzausbau nicht schnell genug voran“, hieß es in einer am Montag vom Güterverband NEE veröffentlichten Mitteilung. Auch Jahre nach der Tunnelhavarie am 12. August 2017 sehe man kaum Fortschritte. Noch immer fehle das dringend benötigte 3. und 4. Gleis auf der Rheintalbahn.
Damals hatten sich die Gleise der Bestandsstrecke oberhalb der im Bau befindlichen östlichen Röhre des „Rastatter Tunnels“ abgesenkt. Die „Hauptschlagader“ des europäischen Schienengüterverkehrs war sieben Wochen lang gesperrt. Zwischen Rastatt und Baden-Baden bzw. zwischen den Nordseehäfen und Norditalien war kein Zugverkehr mehr möglich.
Die Deutsche Bahn rechnet mit einer Inbetriebnahme der vier Kilometer langen Tunnelstrecke im Dezember 2026. Das wäre „neuneinhalb Jahre nach der Havarie, mehr als 13 Jahre nach dem Baubeginn und gut 28 Jahre nach dem Planfeststellungsbeschluss“, so die Interessenvertreter der Wettbewerbsbahnen im Güterverkehr. Der Verband zeigt sich erschüttert, „dass der Infrastrukturbetreiber DB Netz weder die Fertigstellung des Tunnels noch die Aufarbeitung der Havarie in zumutbaren Zeiträumen organisieren kann.“