DÜSSELDORF | Bund und Land greifen dem öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in Nordrhein-Westfalen mit knapp einer Milliarde Euro unter die Arme, um finanzielle Einbußen wegen der Corona-Pandemie und des 9-Euro-Tickets abzufedern.
Die konkreten Regularien seien auf den Weg gebracht, nun könnten die förmlichen Anträge gestellt werden, teilte das NRW-Verkehrsministerium am Mittwoch mit. Knapp ein Drittel des Geldes sind Landesmittel, den Rest steuert der Bund bei.
Die Verkehrsunternehmen mussten demnach in der Pandemie finanzielle Einbußen hinnehmen. Dazu kommen Einnahmeausfälle wegen der Preissenkung durch das seit Anfang Juni erhältliche 9-Euro-Ticket. Letztere werden mit 468,1 Millionen Euro komplett vom Bund ausgeglichen. Die Corona-Hilfen setzen sich aus 224,7 Millionen Euro Bundes- und 300 Millionen Euro Landesmitteln zusammen. Laut Verkehrsministerium gab es bereits im Mai Vorauszahlungen. Das Geld geht an die Aufgabenträger des ÖPNV, die Verkehrsunternehmen und Zweckverbände.
Der ÖPNV sei systemrelevant und erfülle unabdingbare Aufgaben der Daseinsvorsorge, sagte Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) laut Mitteilung. Das 9-Euro-Ticket sei ein Erfolg und habe Bürgerinnen und Bürger spürbar finanziell entlastet. «Es schafft einen Anreiz zur Nutzung des ÖPNV und ich hoffe, dass der Bund schnellstens ein Nachfolgemodell auf den Weg bringt», sagte Krischer.