BERLIN | Die Chefin der Bahn-Gütersparte DB Cargo, Sigrid Nikutta, hat Probleme durch eine Vielzahl von Bauarbeiten auf dem deutschen Eisenbahnnetz eingeräumt.
Man müsse oft “flexibel und kreativ” sein, um gute Angebote auf der Schiene zu schaffen, sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. “Gerade die Knotenpunkte und die Hauptfahrstrecken stellen uns manchmal vor Herausforderungen.” Klar sei, dass die Kapazität des Netzes der “limitierende Faktor” für das Wachstum des Schienengüterverkehrs sei. “Dennoch wachsen wir.” Die hohe Anzahl von Baustellen bremse auch die Güterzüge aus, sagte Nikutta weiter.
“Bei DB Cargo fahren wir aktuell mehr als 2.500 Züge am Tag.” Diese Züge fahren auf der Infrastruktur, die modernisiert werde. “Das führt, da wir auf dem gleichen Netz wie auch der Personenverkehr unterwegs sind, häufiger zu einer Art Stau auf der Schiene – und in diesem Stau stehen dann auch unsere Güterzüge”, so die DB-Cargo-Chefin.
“Diese Zahl schwankt ständig, das System ist in Bewegung. Wenn ich Ihnen heute Morgen sage, dass 100 oder 150 Züge stehen, können es zwar abends immer noch 100 sein – aber es sind nicht dieselben.” Nikutta gehört auch dem DB-Konzernvorstand an.
Neben der für Digitalisierung zuständigen Daniela Gerd tom Markotten und der neuen Regionalverkehrsvorständin Evelyn Palla sind damit nun drei Frauen in dem achtköpfigen Gremium. “Erstmals in der Geschichte der Bahn sind drei Frauen im Vorstand”, lobte Nikutta. “Wahrscheinlich ist das schon ein Hinweis auf die Größe der Herausforderung.”
Die DB-Cargo-Chefin begrüßte auch die Ankündigung des Bundesverkehrsministers, die Sanierung des Bahnnetzes zur Chefsache im Ministerium zu machen. Nikutta sagte dem RND: “Ein lang gehegter Wunsch geht in Erfüllung. Das Bahnnetz ist so wichtig für Deutschland, dass es gut ist, dass der Minister hier so entschlossen handelt.”