Baden-Württemberg: Polizeibeamte ohne Uniform dürfen ÖPNV kostenlos nutzen


STUTTGART | Auch Polizeibeamte ohne Uniform dürfen in Baden-Württemberg ab sofort kostenlos den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) nutzen.

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Wie das zuständige Innenministerium und die Polizei am Donnerstag mitteilten, können Kripobeamte analog zu Uniformträgern ab dem 1. Juli umsonst mit Bus und Bahn unterwegs sein. Voraussetzung sei das offene Tragen des K-Etui. Mitzuführen seien außerdem Dienstausweis, Dienstwaffe und Handschellen. Die erhöhte Polizeipräsenz führe den Angaben zufolge zu mehr Sicherheit im ÖPNV. Kripobeamte, die Bus oder Bahn für den Arbeitsweg nutzen, müssen jederzeit eingreifen, wenn etwas passiert.

Einige Nutzer äußerten auf Twitter jedoch Bedenken, ob Menschen, die ohne Uniform offen eine Waffe trügen, eher für Beängstigung sorgen könnten. „Ich will nicht, dass bewaffnete Leute umsonst den ÖPNV nutzen! Wie kommen Sie darauf, dass das irgendwer wollen könnte?“, schreibt Twitter-User Rough Justice als Frage an die Polizei Stuttgart. Nutzer Verlustig kommentiert: „Bewaffnete ohne Uniform erhöhen nicht die Sicherheit – aus der Entfernung erkennt niemand die Dienstmarke, erst recht nicht deren Echtheit. Im Zweifel sollten die Beamten die Waffe eher verdeckt mit sich führen, wenn sie keine Uniform tragen.“

Dass es zu Nachahmern kommen könnte, glaubt die Polizei Mannheim eher nicht: „Nun, dass alle drei offenen Merkmale nachgeahmt werden, halten wir für unwahrscheinlich. Zur Kontrolle ließe sich immer noch der Dienstausweis verlangen.“

Polizeibeamte in Uniform können bereits seit 1998 die Freifahrtregelung im ÖPNV nutzen. Durch die neue Vereinbarung, die zwischen der Landesregierung und den Tarif- und Verkehrsverbünden geschlossen wurde, wird laut Innenministerium die Freifahrmöglichkeit jetzt auf rund 4.200 baden-württem­bergische Kriminal­beamtinnen und Kriminal­beamte ausgeweitet.


letzte Aktualisierung: 1. Juli 2022, 5:41 Uhr |  EVN | Foto: Polizei