MÜNCHEN | Beim Sprung von einem Güterzug im Münchner Bahnhof Trudering sind am Dienstag zwölf Menschen teils schwer verletzt worden.
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Ein Mann, eine Jugendliche und ein Kind seien laut einem Sprecher der Bundespolizeidirektion München ins Krankenhaus gebracht worden. Am schwersten verletzt wurde demnach der Erwachsene. Wie am Mittwoch bekannt wurde, hätten Ärzte zwei der Verletzten in ein künstliches Koma versetzt. Der Zustand des anfangs wiederbelebten 24-Jährigen und seiner 15-jährigen Schwester sei “kritisch, aber stabil”, hieß es.
Der Güterzug hatte in Trudering einen Halt gemacht, als die zwölf Personen den Zug verließen. Dabei war es vermutlich zu einem elektrischen Überschlag aus der Oberleitung gekommen. Laut Polizei sprächen die Gesamtumstände dafür, dass der Güterzug für die unerlaubte Einreise ins Bundesgebiet genutzt wurde. In Bayern werden immer wieder Flüchtlinge entdeckt, die auf Güterzügen die Grenze überquert haben. Die Bahnstrecke war über Stunden gesperrt. Bei der Zahl der Beteiligten hatte es zunächst unterschiedliche Angaben gegeben. Alle Personen stammen nach Polizeiangaben aus der Türkei. Drei weitere Personen, die sich ebenfalls in dem aus Italien kommenden Güterzug versteckt hatten, sind flüchtig.
Erst vor wenigen Tagen war es im schleswig-holsteinischen Schwarzenbek zu einem ähnlichen Stromunfall im Bahnhofsbereich gekommen. Medienberichten zufolge war ein Mann bei einem Junggesellenabschied aus unbekannten Gründen auf einen stehenden Güterzug geklettert. Der 26-Jährige erlitt lebensgefährliche Verletzungen. Immer wieder warnt die Bundespolizei vor den Gefahren von Bahnstrom. Bereits eine Unterschreitung des Sicherheitsabstands zur Oberleitung von 1,5 Metern kann lebensgefährlich sein.