Weitere rund 70 Streckenkilometer lärmsaniert – Deutsche Bahn hält an Ausbauziel fest


BERLIN | Die Deutsche Bahn hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mehr als 70 Kilometer bestehende Strecke unter anderem mit Lärmschutzwänden nachgerüstet.

Außerdem seien mehr als 1.800 angrenzende Wohnungen etwa mit Schallschutzfenstern ausgestattet worden, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Für rund 33.000 Anwohner habe sich mit diesen Maßnahmen die Lärmbelastung durch den Bahnverkehr im vergangenen Jahr verringert.

„Unser gemeinsames Ziel: Bis 2030 werden mehr als 800.000 Anwohnerinnen und Anwohner an Bahnstrecken in Deutschland ruhiger leben und schlafen“, teilte der Lärmschutzbeauftragte der Bahn, Andreas Gehlhaar, mit. Das entspricht laut Bundesregierung in etwa der Hälfte aller vom Schienenlärm betroffenen Menschen.

Um das Ziel zu erreichen, wollen Bahn und Bundesregierung im Zeitraum von 1999 bis 2030 insgesamt rund 3.250 Streckenkilometer lärmsanieren – entweder über Lärmschutzwände oder über den Einbau von Schallschutzfenstern. Seit 1999 wurden bereits rund 2.100 Kilometer entsprechend ausgebaut. Allerdings muss die Deutsche Bahn in den kommenden Jahren beim Ausbau deutlich zulegen. Im Durchschnitt sollen jährlich rund 125 Streckenkilometer saniert werden. Zumindest im vergangenen Jahr wurde dieses Tempo deutlich verfehlt.

Beim Lärmschutz setzt der Konzern nicht nur auf Maßnahmen entlang der Strecken. Auch die Lok- und Waggonflotte wird umgerüstet. „Seit Ende 2020 ist die gesamte aktive Güterwagenflotte von DB Cargo in Deutschland mit Flüsterbremsen ausgestattet und damit deutlich leiser unterwegs“, heißt es im Lärmschutzbericht, den der Konzern am Mittwoch vorgelegt hat. „Bis 2025 werden zudem alle elektrischen Streckenlokomotiven unserer Güterzüge von DB Cargo mit leisen Bremssystemen unterwegs sein.“

Der Bund förderte den Lärmschutz an den Bestandsstrecken der Bahn im vergangenen Jahr mit rund 150 Millionen Euro. Bei Neubaustrecken gibt es eine gesetzliche Verpflichtung, den Lärmschutz entsprechend einzuplanen.


EVN / dpa | Foto: DB AG / Claus Weber