Prozess um schweres Zugunglück von 2013 hat in Frankreich begonnen


ÈVRY-COURCOURONNES | In Frankreich hat der Prozess um eines der schlimmsten Bahnunglücke seit Jahren begonnen, bei dem 2013 nahe Paris sieben Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden sind.

Vor dem Gericht in Évry-Courcouronnes müssen sich seit Montag die Staatsbahn SNCF, die Netzgesellschaft der Bahn und ein leitender Manager wegen fahrlässiger Körperverletzung und fahrlässiger Tötung verantworten. Auf einer defekten Weiche in Brétigny südlich von Paris entgleiste am 12. Juli 2013 mit hohem Tempo ein IC-Zug mit 385 Reisenden. Waggons stürzten um und wurden auf einen Bahnsteig katapultiert, wo sie wartende Pendler erfassten.

Mangelhafte Wartung wird als Auslöser der Katastrophe gesehen, die in Frankreich eine Diskussion über die Sicherheit des Bahnnetzes und eine falsche Konzentration von Investitionen auf die schnellen TGV-Züge auslöste. Für den Prozess sind nach Justizangaben bis zum 17. Juni 63 Verhandlungstage vorgesehen. 25 Zeugen und vier Sachverständige sollen gehört werden. Die Prozessunterlagen füllen 54 Aktenordner. Es gibt 184 Nebenkläger.


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