BERLIN | Die Fernzüge der Deutschen Bahn sind im März vor allem aufgrund zahlreicher Baustellen und einer stetig steigenden Nachfrage erneut unpünktlicher unterwegs gewesen.
Nur rund 71 Prozent der Züge kamen im vergangenen Monat ohne größere Verzögerung am Ziel an, wie die Bahn mitteilte. Das sind fast fünf Prozentpunkte weniger als im Februar und es ist im laufenden Jahr der schlechteste Pünktlichkeitswert. Bahnchef Richard Lutz hatte Anfang des Jahres für 2022 ein Pünktlichkeitsziel von 80 Prozent ausgegeben.
Ein Fernzug gilt bei der Deutschen Bahn noch als pünktlich, wenn er weniger als sechs Minuten verspätet am Ziel ankommt. Zugausfälle werden in der Statistik nicht berücksichtigt.
Die Bahn will in diesem Jahr rund 13,6 Milliarden Euro in die Modernisierung des bestehenden Schienennetzes stecken. Das bedeutet, dass derzeit besonders viele Baustellen den Verkehr ausbremsen. Auch über die reisestarken Ostertage hatte der Konzern die Bautätigkeit nicht eingeschränkt.
Gleichzeitig nimmt der Zugverkehr auf den Strecken laut Bahn weiter zu, auch im Güterverkehr. “Im März waren insgesamt rund zehn Prozent mehr Züge auf dem deutschen Schienennetz unterwegs”, hieß es am Dienstag. “Mehr Züge bei gleichbleibender Netz-Kapazität bedeutet noch mehr Belastung für die ohnehin bestehenden Engpässe auf der Schiene.” Für weitere Verspätungen sorgten in den vergangenen Wochen demnach Grenzkontrollen im internationalen Fernverkehr aus Polen, Tschechien und Österreich.