Nach Streit mit Zugbegleiter: Comedian Mario Barth muss ICE verlassen


HANAU | Nach einem Streit um die Maskenpflicht in einem ICE-Abteil hat ein Zugbegleiter der Deutschen Bahn den bekannten TV-Star Mario Barth von der Weiterfahrt ausgeschlossen. 

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Der Vorfall, bei dem sogar die Bundespolizei zum Einsatz kam, ereignete sich am Freitagabend und wurde live über einen Social-Media-Account des Comedian gestreamt. Die Beamten erläuterten den Sachverhalt: „Uns ist mitgeteilt worden, dass sie im Zug keine Maske anhatten“, sagte einer der beiden Polizisten, wie im Video zu hören ist. Barth erwiderte, dass er die „ganze Zeit“ eine Maske getragen hätte, nur beim Trinken nicht. Der 49-Jährige warf dem Bahnmitarbeiter zudem vor, „total unfreundlich“ gewesen zu sein.

Nach kurzer Diskussion machte der Zugbegleiter vom Hausrecht Gebrauch und forderte den Comedian auf, den Zug am Hauptbahnhof Hanau zu verlassen. Barth und seine zwei Mitreisenden wurden schließlich von den Beamten auf den Bahnsteig begleitet. Es folgte eine kurze Identitätsfeststellung, anschließend setzte der TV-Star seine Fahrt in Richtung Frankfurt am Main per Taxi fort.

Noch im Live-Video kündigte Barth Konsequenzen an, er werde den Vorfall nun „juristisch“ klären lassen und seine Anwälte einschalten. Das 44 Minuten lange Video wurde am Samstag auf Barths Facebook- und Instagram-Kanälen hochgeladen.

Ein Sprecher der Deutschen Bahn teilte gegenüber dem Internetportal t-online auf Nachfrage mit: „In unseren Zügen gilt die gesetzliche Maskenpflicht. Das gilt auch für Mario Barth.“ Wenn jemand nur kurz etwas trinkt oder isst, sei es kein Problem. Wenn man jedoch „konsequent die Maske nicht aufsetzt, ist es eins“, erklärte ein Bahnsprecher am Sonntag auch laut einer Meldung der Deutschen Presse-Agentur. Man werde den Vorfall untersuchen und auch den Zugbegleiter anhören. Die Maskenpflicht für Züge sei vom Gesetzgeber vorgeschrieben, weil man in Zügen längere Zeit eng und mit geschlossenen Fenstern zusammensitze.

Warum er schließlich aus dem Zug geworfen wurde, erklärte sich der 49-jährige Komiker allerdings nach eigener Aussage damit, dass der Bahnmitarbeiter ihn vermutlich „scheiße“ finde. Später räumte er ein, bei einer vorherigen Videoaufnahme im Zug tatsächlich keine Maske getragen zu haben, weil er dachte, in einem Abteil mit geschlossener Tür sei das nicht nötig.


EVN | Foto: Screenshot Facebook