Im Teutoburger-Wald-Netz kommt es seit Wochen zu zahlreichen Zugausfällen, Verspätungen und schlechter Fahrgastinformation. Nun stehen dem privaten Bahnbetreiber Keolis Deutschland, der seine Züge unter der Marke eurobahn betreibt, offenbar erste Konsequenzen bevor. Einem Medienbericht zufolge soll das Unternehmen am Mittwoch (7. Februar 2018) offiziell abgemahnt werden. Die Abmahnung sei aber nur ein erster möglicher Schritt auf einer mehrstufigen Eskalationsleiter. Obwohl Beobachter derzeit nicht davon ausgehen, könnte am Ende theoretisch sogar die Auflösung des Verkehrsvertrages stehen.
Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), der die Verkehrsleistungen des Schienennahverkehrs in Westfalen-Lippe bestellt, wird am Mittwoch zu einer Sondersitzung zusammenkommen, in der es um die aktuellen Probleme im Betrieb der eurobahn gehen soll. Wie die Westfälischen Nachrichten berichten, soll die Abmahnung angeblich bereits unterschrieben vorliegen. Zudem wurden Juristen offenbar mit der Prüfung weiterer möglicher Sanktionen beauftragt.
Keolis Deutschland hat den Betrieb im Teutoburger-Wald-Netz am 10. Dezember 2017 von der Westfalenbahn und DB Regio übernommen. Der Verkehrsvertrag hat eine Laufzeit von 15 Jahren und umfasst jährlich rund 5,3 Millionen Zugkilometer. Die Verkehrsleistungen beinhalten den Betrieb auf den Zuglinien RB 61 Wiehengebirgs-Bahn
(Bielefeld – Bad Bentheim – Hengelo), RB 66 Teuto-Bahn
(Münster – Osnabrück), RB 65 Ems-Bahn
(Münster – Rheine), RB 72 Ostwestfalen-Bahn
(Herford – Altenbeken-Paderborn) und RE 78 Porta-Express
(Bielefeld – Minden – Nienburg).
red