Nach dem Zugunglück von Bad Aibling vor drei Wochen fordert der Chef der Bayerischen Oberlandbahn, Bernd Rosenbusch, mehr Investitionen in die Schieneninfrastruktur.
Vor 21 Tagen, am 9. Februar, kam es im oberbayerischen Bad Aibling zu einem der schwersten Zugunglücke in Deutschland. Damals waren zwei Meridian-Züge frontal zusammengestoßen, elf Menschen verloren ihr Leben. In einem Interview mit der Zeitung “Münchner Merkur” fordert der Chef der Bayerischen Oberlandbahn (BOB), Bernd Rosenbusch, – zu dem auch der Meridian gehört – nun mehr Überholstellen und allgemein mehr Investitionen in die Schieneninfrastruktur.
Die Bahn habe im vergangenen Jahrzehnt einen Boom erlebt. „Es ist an der Zeit, dass man da auch bei der Infrastruktur nachlegt“, sagte Rosenbusch dem “Münchner Merkur” (in der Mittwochsausgabe). Konkret nannte er das Streckennetz der Oberlandbahn, wo „dringend mehr Begegnungsmöglichkeiten“ gebaut werden müssten. Die BOB werde zusammen mit der Bahntochter DB Netz in Kürze eine Studie vorlegen, in der potenzielle Überholstellen genau aufgelistet seien. Dann sei die Politik gefordert, heißt es. Auch bei der eingleisigen Strecke im Mangfalltal gebe es Handlungsbedarf. „Ab Kolbermoor oder Bad Aibling etwa ist eine Zweigleisigkeit sinnvoll.“
Neben seinen Forderungen äußerte sich der BOB-Chef im Interview auch zu den traurigen Begleitumständen des Unglücks. So erhielt sein Unternehmen zunächst keine Daten von Angehörigen der Toten oder Verwundeten und musste selbst in den Krankenhäusern nachforschen, berichtet die Zeitung. Außerdem gab es Trophäenjäger, die Metallteile der Unglückszüge stehlen wollten.