Erstmals hat die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) ein landesweites Ranking zur betrieblichen Zuverlässigkeit im Regional- und S-Bahn-Verkehr vorgestellt. Spitzenreiter im Jahr 2024 ist das Netz Kissinger Stern der Erfurter Bahn.
Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) hat erstmals ein Qualitätssystem eingeführt, das die Betriebszuverlässigkeit aller Regional- und S-Bahn-Netze im Freistaat vergleichbar macht. Das neue Ranking „Betriebsqualität“ fasst die Kriterien Zugfahrquote, Pünktlichkeit, Regelzugbildung und Anschlussquote zu einem Gesamtwert zusammen, teilte die BEG am Montag mit.
In der Auswertung für 2024 belegte das Netz Kissinger Stern der Erfurter Bahn mit 99 von 100 Punkten den ersten Platz. Das Netz umfasst die Linien Schweinfurt–Meiningen und Schweinfurt–Gemünden über Bad Kissingen. Besonders bei Zugfahrquote (99,7 Prozent) und Pünktlichkeit (95,4 Prozent) lag es über dem Durchschnitt.
Am schwächsten schnitten laut BEG die Express-Netze München–Prag (Die Länderbahn) und München–Hof (DB Regio) ab, jeweils mit 79,4 Punkten. Als Ursache wurde vor allem eine geringe Pünktlichkeit genannt, trotz eines Bonusfaktors für betriebliche Komplexität und baubedingte Einschränkungen.
Im Schnitt erreichten die Regionalverkehrsnetze einen Wert von 92,2 Punkten. Die S-Bahn-Netze werden separat gewertet: Die S-Bahn München kam auf 93,7 und die S-Bahn Nürnberg auf 95,3 Punkte.
Das neue Ranking zeige laut Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) „erstmals ein gesamthaftes Bild bei der Betriebsqualität im bayerischen Schienenpersonennahverkehr“. BEG‑Geschäftsführerin Bärbel Fuchs sagte, das Ranking solle die Unternehmen zusätzlich motivieren, Zuverlässigkeit und Kundenzufriedenheit weiter zu verbessern.
EVN
