Nach fast drei Jahrzehnten Bauzeit ist die Koralmbahn offiziell eröffnet worden. Mit dem Herzstück, dem 33 Kilometer langen Koralmtunnel, rücken Graz und Klagenfurt deutlich näher zusammen. Die Fahrzeit sinkt auf 41 Minuten.
Mit einem Festakt in den beiden Landeshauptstädten Graz und Klagenfurt ist am Freitag die neue Koralmbahn feierlich eröffnet worden. Österreichs Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Bundeskanzler Christian Stocker und zahlreiche Politiker aus Bund, Ländern und der EU nahmen an der Inbetriebnahme teil. Mit dem Fahrplanwechsel am 14. Dezember startet der reguläre Betrieb.
Die 130 Kilometer lange Neubaustrecke, die Kärnten und die Steiermark verbindet, ist das größte Bahnprojekt Österreichs seit mehr als einem Jahrhundert. Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Die Strecke ermöglicht künftig eine Reisezeit von nur 41 Minuten zwischen Graz und Klagenfurt sowie rund drei Stunden zehn Minuten zwischen Wien und Klagenfurt.
Bundespräsident Van der Bellen bezeichnete die Koralmbahn als Fortsetzung einer europäischen Erfolgsgeschichte der Eisenbahn – sie verbinde Regionen, schaffe Chancen und fördere nachhaltige Mobilität. Verkehrsminister Peter Hanke sprach von einem „Jahrhundertprojekt“, das die Vernetzung Österreichs und seiner Nachbarländer stärke.
ÖBB‑Chef Andreas Matthä hob hervor, dass mit der Koralmbahn nicht nur Orte, sondern auch Menschen und Märkte verbunden würden. Der Neubau umfasst 12 Tunnel und über 100 Brücken sowie modernste Sicherungstechnik (ETCS) für Betriebsgeschwindigkeiten von bis zu 250 km/h.
In das Projekt wurden rund 5,9 Milliarden Euro investiert, finanziert von ÖBB, Bund und EU. Die Koralmbahn ist Teil des baltisch‑adriatischen Korridors des transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN‑V) und gilt als Schlüssel für eine leistungsfähige Nord‑Süd‑Anbindung Europas.
EVN
