70 Millionen Euro Investition, 50 neue Arbeitsplätze: Die ÖBB bauen den Standort Innsbruck zu einer zentralen Instandhaltungsdrehscheibe für Westösterreich aus. Hier erfolgt rund um die Uhr die Wartung von Nah- und Fernverkehrszügen.
ÖBB informieren
Mit der Fertigstellung der letzten Ausbaustufe setzen die ÖBB Technische Services (TS) in Innsbruck ein starkes Zeichen für moderne Instandhaltung von Schienenfahrzeugen und nachhaltige Mobilität. Der Standort Innsbruck entwickelt sich damit zur zentralen Drehscheibe für die zuverlässige Wartung von Nah- und Fernverkehrszügen in Westösterreich.
„Innsbruck ist ein bedeutender Logistikstandort für den regionalen und internationalen Schienenpersonenverkehr. Mit der neuen Werkstätte sorgen wir rund um die Uhr dafür, dass immer mehr Züge für unsere Fahrgäste einsatzbereit bleiben“, betont Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB-Personenverkehr AG. Rund 70 Millionen Euro haben die ÖBB insgesamt in den Standort Innsbruck investiert – eines der größten Projekte in der Geschichte der ÖBB Technischen Services.
Die neue 285 Meter lange Instandhaltungshalle, fast so lang wie drei Fußballfelder, bietet Platz für sechs Gleise – drei für Fernverkehrszüge wie Railjet und Nightjet, drei für Nahverkehrszüge wie den Cityjet. Fernverkehrszüge werden nachts gewartet, Nahverkehrszüge tagsüber außerhalb der Hauptverkehrszeiten.
„Der öffentliche Verkehr in Tirol wird immer beliebter. Wesentlich sind neben einem guten Takt und modernen Haltestellen auch die Pünktlichkeit und der Komfort der Fahrzeuge. Deshalb freut es mich sehr, dass ‚unsere‘ Nahverkehrszüge hier in Innsbruck rasch gewartet werden können und so Zugausfälle bestmöglich vermieden werden. Die Werkstatt und Lehrausbildung sind auch ein wichtiges Bekenntnis der ÖBB zum Standort Tirol und zu krisensicheren Arbeitsplätzen mit Zukunft“, betont Mobilitätslandesrat René Zumtobel.
Mit der Erweiterung des Instandhaltungszentrums schaffen die ÖBB rund 50 neue, hochwertige Arbeitsplätze. Insgesamt arbeiten damit am TS-Standort Innsbruck rund 130 Personen in hochqualifizierten Jobs. Und der Bedarf steigt weiter. Zudem beherbergt der Standort eine topmoderne Lehrwerkstätte für rund 150 Lehrlinge in sieben Lehrberufen – ein starkes Bekenntnis zur Ausbildung und Zukunftssicherung.
Das unterstreicht auch Innsbrucks Bürgermeister Johannes Anzengruber: „Die Investitionen der ÖBB in den Standort Innsbruck begrüßen wir ausdrücklich. Mit dem neuen Zentrum entstehen hochqualifizierte Jobs, die Innsbruck nicht nur als Verkehrsdrehscheibe, sondern auch als westösterreichischen Technik-Zentrum stärken. Diese verlässliche Partnerschaft mit den ÖBB werden wir auch in zukünftigen gemeinsamen Projekten ausbauen.“

Nachhaltigkeit spielte beim Ausbau eine zentrale Rolle: Die Werkstätte punktet nach ÖBB-Angaben mit ressourcenschonenden Baustoffen wie Holzträgern im Dach sowie mit innovativen Hallen-Torabdichtungsanlagen, um bei geöffneten Toren die offenen Stellen mit Luftvorhängen bzw. mit Luftbälgen abzudichten, und damit viel Heizenergie in den großen Hallen sparen. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist bereits in Betrieb, bis Ende 2026 kommt eine zweite dazu. Zusammen leisten die beiden Anlagen künftig einen wichtigen Beitrag zur Energiewende: Mit einer Gesamtstromproduktion von rund 520 MWh pro Jahr – genug Strom für etwa 130 durchschnittliche Haushalte – können die Standorte direkt vor Ort mit sauberem Strom versorgt werden. Besonders bemerkenswert: Der gesamte Umbau wurde bei laufendem Betrieb durchgeführt. Mit dieser Investition stärkt ÖBB TS nicht nur den Standort Innsbruck, sondern auch die Zukunft des öffentlichen Verkehrs in Österreich – nachhaltig, effizient und technisch auf höchstem Niveau, wie TS-Geschäftsführer Ralf Mair hervorhebt.
„Unsere Werkstätte in Innsbruck ist optimal für die neuen Züge in Tirol ausgelegt und ermöglicht uns, die komplette Wartung in Stilllagen, also in Fahrplanpausen, abzuwickeln. Das heißt, wir warten unsere Züge dann, wenn sie im Betrieb nicht benötigt werden. Unsere Expertinnen und Experten geben hier Tag für Tag, also an 365 Tagen im Jahr, ihr Bestes, damit unsere Fahrgäste, rasch, sicher und komfortabel ihr Ziel erreichen“, so Mair weiter.

EVN (redaktionell bearbeitet / Quelle: ÖBB)