Seit Freitagabend können viele Regional- und S-Bahnen den Kölner Hauptbahnhof nicht ansteuern, weil ein neues Stellwerk eingerichtet wird. Der Ersatzverkehr ist laut Bahn gut angelaufen.
Nach dem Beginn einer weitgehenden Sperrung des Zugverkehrs am Kölner Hauptbahnhof ist der Schienenersatzverkehr laut Deutscher Bahn wunschgemäß und störungsfrei angelaufen. Ein Bahnsprecher sprach mit Blick auf den Einsatz von 100 Bussen, die den Ausfall mehrerer linksrheinischer Regionallinien kompensieren sollen, von einer “super Vorbereitung”.
Grund für die zweieinhalb Wochen dauernde weitgehende Sperrung ist die Inbetriebnahme eines neuen elektronischen Stellwerks, das eine 70 Jahre alte Anlage ersetzt. Sechs Regionalexpress-Linien, sechs Regionalbahn-Linien und mehrere S-Bahn-Linien, die auf der linken Rheinseite verkehren, können nicht wie sonst über den Hauptbahnhof fahren. Fahrgäste müssen die Fahrt unterbrechen und in Busse umsteigen. Zudem fallen die ICE-Sprinter von Bonn nach Berlin aus.
Die Sperrung ist nach Bahnangaben eine der bislang größten rund um die Millionenstadt. Sie dauert bis Montag, 19. Mai, 5 Uhr. In der Zeit kann die Bahnstrecke auf der linken Rheinseite von Köln nach Bonn und Koblenz nicht befahren werden. Auch sind die Routen zwischen Köln und Aachen sowie zwischen Köln und Euskirchen unterbrochen. Die Deutsche Bahn will in der Zeit Fahrgäste mit Bussen befördern. An mehreren Bahnhöfen sind Umstiege eingerichtet, am Kölner Hauptbahnhof stehen die Busse für den Ersatzverkehr am Ausgang Breslauer Platz.
Züge nach Brüssel über Krefeld
Der Fernverkehr ist auch betroffen: ICE-Sprinter auf der Strecke Bonn–Köln–Berlin entfallen. Züge nach Brüssel werden über Krefeld umgeleitet. Einige ICE- und IC-Züge fahren über die rechte Rheinseite. Auf der ICE- und IC-Verbindung zwischen Hamburg und Bremen sowie Köln läuft der Betrieb normal.
Der Kölner Hauptbahnhof ist mit rund 180.000 Reisenden am Tag der meistbesuchte Bahnhof in Nordrhein-Westfalen. Die Stadt hat die höchste Pendlerquote in NRW. Erster Stresstest für die Einschränkungen und den Ersatzverkehr ist laut dem Bahnsprecher am Montag der Berufsverkehr.

dpa