Ab Ende 2026 soll sich das Bahnreisen in Westsachsen deutlich verändern. Neue Züge, Streckenverbindungen und Taktungen sind geplant. Dafür stehen Millioneninvestitionen an.
Der Bahnverkehr in Nord- und Westsachsen wird umgestellt: Ab Dezember 2026 übernimmt das Eisenbahnverkehrsunternehmen Die Länderbahn GmbH Strecken in diesem Bereich und investiert Millionen in den Ausbau. “Insbesondere Reisende aus der Region Südwestsachsen werden davon profitieren. Die Bahnverbindung nach Leipzig und Halle wird sich deutlich komfortabler gestalten”, sagte Eugen Rubinstein als einer der Geschäftsführer anlässlich einer Vorstellung in Neumark (Vogtlandkreis).
Bisher fährt auf den Strecken die DB Regio Südost. Ab 2026 hat das private Bahnunternehmen Länderbahn, das zur Netinera-Gruppe gehört, den Auftrag für das Teilstück für 12 Jahre per Losverfahren für sich entschieden.
6,1 Millionen Zugkilometer pro Jahr
Laut Robert Aschenbrenner aus der Projektleitung würde dann die Direktverbindung ohne Umsteigen von Plauen zum Flughafen Halle-Leipzig nur 105 Minuten dauern. Bis 2026 schafft das Unternehmen für die Strecke 41 batteriebetriebene Fahrzeuge von Siemens vom Typ Mireo für 250 Millionen Euro an. Diese seien dreiteilig und mit 300 Sitzplätzen ausgestattet.
“Mit kostenfreiem WLAN, barrierefrei, einer modernen Ladetechnik für mobile Geräte und vielen Türen für einen schnellen Ein- und Ausstieg”, erklärt Aschenbrenner die geplante Ausstattung. Damit sollen 6,1 Millionen Zugkilometer pro Jahr auf den Strecken erreicht werden. Haupt-Wartungsstandort für die Fahrzeuge wird Neumark – das Betriebsgelände der Länderbahn werde für 10 Millionen Euro ausgebaut und Gebäude erweitert.
350 weitere Mitarbeiter geplant
Die Verbindungen werden als S-Bahn-Betrieb laufen. Die Länderbahn hofft, durch die Veränderungen die Attraktivität für Reisende zu erhöhen, so Aschenbrenner. Von Plauen und Reichenbach aus sei im Gegensatz zu jetzt dann wieder ein umsteigefreies Fahren Richtung Leipzig und Halle alle zwei Stunden möglich, ab Zwickau jede Stunde.
“Die Züge fahren dann öfter. Zwischen Borna, Leipzig und Halle sogar alle dreißig Minuten”, so Aschenbrenner. Außerdem werde der Leipziger City-Tunnel angefahren. “Dadurch ist ein Aussteigen direkt in der Innenstadt möglich.” Für die Zeit ab 2026 stellt die Länderbahn 350 weitere Mitarbeiter ein, ergänzt Sprecherin Katerina Hagen. Ein Großteil sei neues Fahr- und Servicepersonal. Bisher zählt das private Bahnunternehmen 1.000 Beschäftigte.
dpa