S-Bahn-Chef Peter Buchner feiert in diesen Tagen den 100. Geburtstag seines Unternehmens in der Hauptstadt. Noch heute leide das System unter Versäumnissen nach dem Zweiten Weltkrieg, sagt er.
Der Chef der Berliner S-Bahn, Peter Buchner, sieht auch 100 Jahre nach dem offiziellen Start des Betriebs noch Ausbaubedarf an der Infrastruktur. “Es wurden nach dem Zweiten Weltkrieg und auch nach der Wende nicht alle Strecken wieder zweigleisig aufgebaut”, sagte er anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der S-Bahn im Tagesspiegel. “Das bereitet uns heute Probleme.” Auch bei der Stromversorgung und den Abstellgleisen sei weniger wieder hergestellt worden.
Insbesondere auf der Linie S5 nach Strausberg gebe es lange eingleisige Abschnitte, die nach wie vor für Verspätungen sorgen würden. “Da ist noch viel zu tun, um die Infrastruktur für mehr Zuverlässigkeit auszubauen.”
Gleichwohl sieht Buchner das Unternehmen heute gut aufgestellt. “Wir haben erst im letzten Jahr das Angebot für unsere Fahrgäste sehr stark ausgeweitet.” Es führen längere Züge in dichteren Takten. “Wir können in der Hauptverkehrszeit bis zu 6700 Sitzplätze mehr anbieten – pro Stunde.” Statt vorher sechs führen auf der Stadtbahn jetzt sieben Züge innerhalb von 20 Minuten. “Unser Angebot ist heute also viel besser.”
Doch vor allem bei der Pünktlichkeit sei noch Luft nach oben. 93,6 Prozent der S-Bahn-Züge waren im vergangenen Jahr pünktlich unterwegs. 96 Prozent sollen es wieder werden, auch wenn das System und die Infrastruktur ausgereizt seien. Hinzu kommen derzeit einige technische Probleme mit der wichtigsten Baureihe 481, die derzeit umfassend modernisiert wird. “Allerdings mussten wir feststellen, dass die ältere Elektrik der Züge uns das übelnimmt. Seither treten punktuell Störungen auf, die es vorher nicht gab. Das müssen wir in den Griff bekommen.”
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dpa