HALLE AN DER SAALE | Mit einer Hybrid-Lok will die Deutsche Bahn Güter umweltschonender von A nach B bringen. Die Zweikraftlok betrieben von Strom und Diesel aus Frittenfett fährt zunächst in Sachsen und Sachsen-Anhalt.
Die Deutsche Bahn (DB) will ihren Güterverkehr umweltfreundlicher machen – und dafür neue Loks betrieben mit Strom und Diesel aus Frittenfett einsetzen. Die neue Generation an Triebfahrzeugen sei auf elektrifizierten Streckenabschnitten rein elektrisch unterwegs, auf oberleitungsfreien Streckenabschnitten könne ohne Lokwechsel in den konventionellen Antrieb umgeschaltet werden, erklärte Michael Peter, Chef des Zuganbieters Siemens Mobility, der die Hybrid-Loks mit dem Namen Vectron Dual Mode light herstellt. Das neue Modell wurde am Freitag am Rangierbahnhof in Halle vorgestellt.
“Wenn wir diese Lok mit grünem Strom und HVO-Diesel aus Frittenfett betreiben, bieten wir unseren Kunden eine nahezu CO2-freie Lieferkette vom Anfang bis zum Ende – ohne Zwischenhalte”, ergänzte die Vorstandsvorsitzende der DB Cargo, Sigrid Nikutta. Ein Vorteil der Lok sei, dass sie besonders leicht ist. So könne sie auch auf Nebenstrecken und Gleisanschlüssen mit geringerer Traglast – unter dem Strich also vielseitiger – eingesetzt werden. Die ersten neuen Loks sollen in Sachsen-Anhalt und Sachsen zum Einsatz kommen. Von ihr profitieren werde vor allem der Einzelwagenverkehr, hieß es.
Eigenen Angaben zufolge hat die DB in einer ersten Bestellung 150 der Zweikraftloks geordert. Mit ihnen will das Unternehmen rund 12 Millionen Liter Kraftstoff und 25.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid einsparen. Ziel von DB Cargo sei es, bis 2030 rund 70 Prozent der Diesellokomotiven mit innovativen Antrieben auszustatten.
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dpa